Der neue Jahresbericht der Dokumentationsstelle Politischer Islam birgt Brisanz: Eine Studie mit Muslimen aus dem Großraum Wien zeigt, dass mit schlechten Deutschkenntnissen problematische Einstellungen zum Rechtsstaat einhergehen. Doch auch jeder Zehnte mit guten Deutschkenntnissen hält etwa Hinrichtungen bei „abweichenden religiösen Verhaltensweisen“ für angebracht.
Am Freitagnachmittag wurde es zumindest vor dem Bundeskanzleramt kurzzeitig etwas lauter: Bei einer Kundgebung gegen das geplante Kopftuchverbot der Regierung versammelten sich Muslime, um Stimmung dagegen zu machen. Auch in den sozialen Netzwerken wird, wie berichtet, von zahlreichen islamistischen Influencern zum Ignorieren des Verbots aufgerufen.
„Islamistische Akteure instrumentalisieren politische Maßnahmen, um die Polarisierung in der Gesellschaft zu befeuern“, hieß es dazu bereits von der Dokumentationsstelle für Politischen Islam. Ebendort ist man allerdings auch ob einer neuen Studie alarmiert.
„Begründbare Gewalt“ begrüßt
Konkret ergaben Erhebungen zu afrikanischen Muslimen in Wien im Jahresbericht 2024, dass mit schlechten Deutschkenntnissen bei Muslimen auch die Einstellungen zu Rechtsstaat, Gleichberechtigung und Pluralismus in der Gesellschaft immer problematischer werden. Mit abnehmender Deutschkompetenz steigen Intoleranz, Befürwortung religiös begründbarer Gewalt und Ablehnung von Gleichrechten deutlich.
Die Ergebnisse zeigen etwa: Bei den Befragten mit schlechten oder keinen Deutschkenntnissen befürworten 34,1 Prozent religiös begründbare Gewalt, wie Schläge und Hinrichtungen (siehe Grafik). Aber auch mehr als jeder zehnte Befragte mit guten Deutschkenntnissen befürwortet Hinrichtungen bei abweichenden religiösen Verhaltensweisen.
Auch im Integrationsministerium ist man ob der Ergebnisse gewarnt. „Wir sehen sehr deutlich, dass mit dem Deutschlernen auch zu einem gewissen Teil Werte vermittelt werden. Zukünftig gilt: Deutsch, Arbeit, Werte. Und wer unsere Werte nicht leben will, der hat nichts in Österreich verloren. Österreich ist ein christliches Land, in dem die freien, westlichen Werte gelten – und das soll auch so bleiben“, erklärt ÖVP-Ministerin Claudia Plakolm.
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