Nach dem tödlichen Nachbarschaftsstreit in Wien-Donaustadt wurde gegen den 50-jährigen Verdächtigen am Dienstag die U-Haft verhängt. Laut seiner Anwältin Astrid Wagner habe er aus Angst geschossen – er sei überzeugt gewesen, der Nachbar wolle ihn mit einem Messer attackieren.
Das aus einem Revolver abgefeuerte Projektil – der 50-Jährige besaß die Waffe legal, er soll Sportschütze und mit dem Schusswaffengebrauch vertraut sein – drang dem 33-Jährigen in die Brust. Er hatte keine Überlebenschance.
Nachbar fühlte sich von lauter Musik gestört
Der Getötete hatte sich über die laute Musik beschwert, die zum wiederholten Male aus den Boxen des Hobby-DJs dröhnte und den anderen Hausbewohnern die Nachtruhe raubte. Der 33-Jährige dürfte mehrfach gegen die Tür des 50-Jährigen gepumpert haben, als dieser zunächst nicht auf dessen Klopfen reagierte. Schließlich ging die Tür doch auf, dann fiel ein Schuss.
Verteidigerin bringt mögliche Rauschtat ins Spiel
„Es wird nun auch geprüft, ob nicht eine Straftat im Zustand der vollen Berauschung vorliegt“, sagte Wagner. Zwar könne sich ihr Mandant grundsätzlich erinnern, was vorgefallen sei, er sei aber nach dem Konsum von Wein stark alkoholisiert gewesen und habe sich womöglich in einen die Zurechnungsfähigkeit ausschließenden Rausch versetzt. Ein Sachverständiger müsse nun errechnen, wie viel Promille der 50-Jährige intus hatte, meinte Wagner.
Ermittlungen wegen Mord
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordes. Die Notwehr-Variante erscheine der Anklagebehörde „wenig plausibel“, räumte die Verteidigerin ein. So wurde am Tatort kein Messer gefunden. Außerdem hatte der Beschuldigte zunächst gegenüber der Polizei angegeben, er habe den 33-Jährigen für einen Einbrecher gehalten.
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