Nach dem tödlichen Schuss in einem Wiener Stiegenhaus, der einem 33-Jährigen in der Nacht auf Samstag das Leben kostete, hat der mutmaßliche Schütze den Ermittlern eine neue Version der Geschehnisse in der Tatnacht geschildert. War es zuerst ein vermeintlicher Einbrecher, den er wahrgenommen haben will, gab er nun in seinem wirren Geständnis an, dass der Nachbar mit einem Messer bewaffnet an seine Tür getreten hätte.
Wie berichtet, hatte der 50-Jährige in stark alkoholisiertem Zustand in der Nacht auf Samstag gegen 4 Uhr im Josef-Bohmann-Hof in Donaustadt auf seinen 33-jährigen Nachbarn geschossen. Mit einem Revolver, den er illegal besaß. Ein Schuss traf das Opfer in die Brust, es starb noch im Stiegenhaus. Der mutmaßliche Täter verständigte noch selbst die Polizei, er ließ sich wenig später in seiner Wohnung festnehmen.
Neue Version der Ereignisse
Die massive Alkoholisierung machte es zunächst unmöglich, den Mann einzuvernehmen. Erst am Samstagabend und ein weiteres Mal am Sonntagvormittag konnte der 50-jährige Österreicher zur Tat befragt werden. Dabei verwickelte er sich in Widersprüche und präsentierte eine neue Version der Ereignisse: Das spätere Opfer habe in der Nacht nach einem Streit gegen die Wohnungstür des Schützen getreten, ging zunächst zurück in die Wohnung, kehrte dann aber wieder. Und er sei dabei bewaffnet gewesen. Der 50-Jährige will „ein Messer wahrgenommen“ haben, wie die „Krone“ erfuhr. Seltsam nur: Am Tatort wurde kein Messer gefunden.
Der 33-Jährige habe abermals gegen die Tür getreten, so der 50-Jährige. Er habe seine Waffe geholt, die Tür geöffnet und seinem Gegenüber ins Gesicht geschlagen. Der Nachbar sei nach hinten gefallen, habe sich dann aber wieder aufgerichtet und soll mit dem Küchenmesser auf den 50-Jährigen losgegangen sein. Daraufhin habe er geschossen, so der mutmaßliche Schütze. Der dringend Tatverdächtige wurde wegen des Verdachts des Mordes festgenommen. U-Haft wurde in Aussicht gestellt.
Wie viele Schüsse tatsächlich abgegeben wurden, werde eine Obduktion klären, hieß es.
Querelen mit Nachbar in Vergangenheit
Der 50-Jährige ist – wie berichtet – bereits amtsbekannt. So soll es bereits vor einigen Wochen zu einer Auseinandersetzung mit dem 33-jährigen Iraner gekommen sein. Dabei soll der mutmaßliche Täter die Türmatte des Mannes angezündet haben, laut Anrainern ebenfalls in betrunkenem Zustand.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.