Raumfahrtgeschichte

Erster Quantencomputer im Weltall kommt aus Wien

Wien
14.10.2025 19:00

Ein Team der Uni Wien hat geschafft, was noch niemandem gelang: Ein Quantencomputer rechnet jetzt im All – winzig, lichtschnell und gebaut in Österreich.

Ein Laboraufbau, der früher einen ganzen Raum füllte, passt jetzt in eine Box von der Größe einer Milchpackung. Nur drei Liter Volumen, ein paar Watt Strom – und doch ein technologischer Quantensprung: Der erste Quantencomputer im All stammt aus Wien.

In Rekordzeit in Wien gebaut
Entwickelt hat ihn Quantenphysiker Philip Walther mit seinem Team an der Universität Wien. Ihr System arbeitet nicht mit Elektronen, sondern mit Lichtteilchen – Photonen. Sie sind schneller, präziser und unempfindlicher gegen die extremen Bedingungen des Weltraums. „Wir konnten zeigen, dass Quantenprozessoren auch im Orbit zuverlässig funktionieren“, so Walther. „Damit öffnen sich völlig neue Möglichkeiten – für Grundlagenforschung, Satellitentechnologie und maschinelles Lernen.“

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Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, was möglich ist, wenn Forschung und Technologie Hand in Hand gehen. Österreich beweist damit, dass echte Innovation auch hier entsteht – in Europa.

Innovationsminister Peter Hanke (SPÖ)

Was dort funktioniert, ist auch für Erde gerüstet
Der Nutzen ist greifbar: Künftige Satelliten sollen Daten nicht mehr teuer zur Erde schicken müssen, um sie auszuwerten. Stattdessen sollen sie direkt an Bord rechnen – schneller, energiesparender und in Echtzeit. Für Klimaforschung, Katastrophenschutz und Ressourcenplanung wäre das ein enormer Fortschritt.

Der weltweit erste Quantencomputer im Weltall kommt aus Wien. Der kleine Satellit wurde an der ...
Der weltweit erste Quantencomputer im Weltall kommt aus Wien. Der kleine Satellit wurde an der Universität gebaut und seine Ergebnisse ebnen den Weg für viele Entwicklungen.(Bild: BMIMI/Tobias Holzer)
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Diese Mission beweist, dass Spitzenforschung und Wirtschaft kein Widerspruch sind. Hier entsteht Wissen, das in Patente, Start-ups und Arbeitsplätze mündet. Es ist ein Signal an Forscher.

Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ)

System muss Raketenstarts standhalten
Die Wiener Forscher mussten dazu ein System bauen, das Erschütterungen beim Raketenstart übersteht und dennoch präzise mit einzelnen Lichtquanten arbeitet. Ein Kunststück, das bislang niemand geschafft hatte. Im Juni 2025 startete das Gerät ins All – und lieferte bereits die ersten Signale zurück.

„All ist wohl die brutalste Arbeitsumgebung für Test“
Von diesem Wissensvorsprung will Wien nun profitieren. Walther bringt es auf den Punkt: „Alles, was wir im All können, fällt uns dann auf der Erde leichter. Das ist die Königsklasse. Denn es gibt sicher weniger brutale Umgebungen als das All.“ 

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