Ursprünglich wollte er Chirurg werden, spezialisierte sich aber später auf Röntgen- und Festkörperphysik. Als langjähriger Rektor der Technischen Universität Wien und als Vorsitzender der Rektorenkonferenz prägte er die österreichische Hochschul- und Forschungspolitik. Nun ist Peter Skalicky im Alter von 84 Jahren verstorben.
„Peter Skalicky prägte die TU Wien wie kaum jemand vor oder nach ihm“, würdigten ihn der amtierende TU-Rektor Jens Schneider und Altrektorin Sabine Seidler in einer Aussendung. Skalicky habe „mit Weitblick, Beharrlichkeit und tiefem Verständnis für Wissenschaft und Organisation“ den Wandel der Hochschule von einer nachgeordneten Dienststelle des Wissenschaftsministeriums zur autonomen Universität begleitet.
„Verlässlicher, zugewandter und humorvoller Rektor“
Darüber hinaus habe er auch mehrere Universitätsgesetze mitgestaltet und die Interessen der Unis unermüdlich auf nationaler wie internationaler Ebene vertreten. Für Generationen von Studierenden, Forschenden und Mitarbeitenden der TU Wien sei er ein verlässlicher, zugewandter und humorvoller Rektor gewesen.
Peter Skalicky wurde am 25. April 1941 in Berlin als Kind österreichischer Eltern geboren. Nach der Matura in Wien studierte er an der damaligen Technischen Hochschule in Wien Technische Physik. Er spezialisierte sich neben der Elektronenmikroskopie, die er weniger als Wissenschaft und mehr als Kunst betrachtet, vor allem auf die Röntgen- und Elektronenbeugung in der Festkörperphysik.
1973 habilitierte sich Skalicky, 1979 wurde er zum Ordentlichen Professor für Angewandte Physik an der TU Wien berufen. 1991 erfolgte seine Wahl zum Rektor, eine Funktion, die er bis 2011 innehatte. 1995 übernahm er auch den Vorsitz in der Rektorenkonferenz für zwei Amtsperioden, ehe er 1999 aufgrund von Meinungsverschiedenheiten diese Funktion frühzeitig zurücklegte.
Ein Blatt vor den Mund genommen hat sich Skalicky in seinen Funktionen nie – weder als TU-Rektor in der Zeit von 1991 bis 2011 noch in seinen beiden Amtsperioden als Rektoren-Chef von 1995 bis 1999. Diplomatie zählte dabei nicht zu seinen herausragenden Eigenschaften, was ihn eventuell einen Top-Job gekostet haben könnte. 1994 soll der damalige Wissenschaftsminister Erhard Busek (ÖVP) ihn für den Posten als EU-Forschungskommissar favorisiert haben – im Endeffekt bekam Österreich dann allerdings das Landwirtschaftsressort, das mit Franz Fischler (ÖVP) besetzt wurde.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.