Kann tödlich enden

Reptilien bergen hohe Ansteckungsgefahr für Kinder

Tierecke
07.01.2014 16:30
Exotische Haustiere wie Schildkröten, Schlangen, Eidechsen und andere Reptilien können bei Kleinkindern schwere Infektionskrankheiten hervorrufen. Wie französische Forscher jetzt herausgefunden haben, bestehe die Gefahr einer Salmonellose und von Hirnhautentzündungen, die in einzelnen Fällen sogar tödlich verlaufen können.

Experten, die an zwei französischen Forschungsinstituten sowie bei Gesundheitsbehörden arbeiten, werteten für ihre Berichte 66 Studien aus, die in den vergangenen 20 Jahren zu dem Thema erschienen sind. Außerdem werteten sie 77 Fälle von Infektionen bei Kleinkindern aus, die auf den Kontakt mit Reptilien zurückzuführen waren. Drei der betroffenen Kinder starben an den Folgen der Infektionen - zwei hatten Salmonellose, die schweren Durchfall und hohes Fieber hervorruft, ein Baby starb an Hirnhautentzündung.

Schildkröten und Leguane als Keimträger
Die meisten der erkrankten Kinder hatten Kontakt zu Schildkröten und Leguanen, die wegen ihrer geringen Größe besonders häufig als Haustiere gehalten werden. In anderen Fällen wurden die Infektionen durch andere Reptilien und Schlangen übertragen. Diese Tierarten seien besonders häufig von Salmonellen infiziert - mehr als die Hälfte von ihnen sind Träger dieser Bakterie, schreiben die Forscher in zwei Studien, die im "Bulletin epidemiologique hebdomadaire" veröffentlicht wurden.

Salmonellen könnten unter bestimmten Bedingungen mehrere Woche überleben, warnen die Autoren. Zudem könnten sie auch übertragen werden, wenn Kinder keinen direkten Kontakt zu den Tieren hätten - etwa über die Hände ihrer Eltern oder durch die Luft.

Risikowarnung in mehreren Ländern
Mehrere Länder haben den Studien zufolge vor diesen Risiken gewarnt, darunter die USA, Kanada und Großbritannien. In den USA etwa wird Eltern von Kindern unter fünf Jahren empfohlen, keine Reptilien als Haustiere zu halten.

In Frankreich gibt es bisher keine solchen Warnungen der Behörden. Der Studie zufolge wurden 2012 in drei Prozent der französischen Haushalte Reptilien gehalten, vor allem Schildkröten. Die Risiken sind bisher kaum bekannt: Von den Familien, in denen ein Kind angesteckt wurde, kannte den Studien zufolge nur jede 13. die Gefahr.

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