Reiche Ernte

Wiener Winzer trotz Traum-Jahrgangs in Sorge

Wien
03.09.2025 16:00

Es hätte für Wiens Wein kaum besser laufen können: Genau das richtige klimatische Auf und Ab sorgt für reiche Ernte, gesunde Trauben und vermutlich wunderbares Aroma, vor allem bei Weißweinen. Die edlen Tropfen an die Kundschaft zu bringen wird jedoch immer schwieriger, klagen die Winzer.

Nach zwei mageren Jahren hoffen die Winzer der Stadt heuer wieder auf einen Jahrgang, mit dem sie glänzen können. Die Erntemengen dürften überdurchschnittlich ausfallen. Was aber noch wichtiger ist: Die Trauben sind gesund und versprechen laut den Weinbauern „einen sehr aromatischen und geschmacklich intensiven 2025er, der besonders bei den Weißweinen für intensive Aromen und Frische sorgen wird“.

Wetter-Hochschaubahn mit gutem Ende
Die Klimabedingungen heuer waren für die Winzer eine Hochschaubahn der Gefühle: Der verregnete Juli ließ Sorgen – und Aufwand für Pflanzenschutz – beträchtlich wachsen, zum Glück half aber der verhältnismäßig starke Wind beim Trocknen der Weinstöcke. Der heiße August danach verkehrte die Lage ins Gegenteil. Doch auch die Hitzewelle endete noch gerade rechtzeitig, und so sind nach ersten Bestandsaufnahmen nur in leichten Böden und Junganlagen leichte Trockenschäden zu verzeichnen.

Traumwetter in Stammersdorf
Traumwetter in Stammersdorf(Bild: Herbert Lehmann)

Besonders gut taten dem 2025er-Jahrgang die heuer überdurchschnittlichen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht, die direkt auf das Aroma der Trauben einzahlen. Der kühle Juli half zudem dabei, Zeit zu gewinnen und die Ernte wirklich reifen zu lassen. Zum Unterschied von vergangenen Jahren läuft sie erst jetzt für die frühen Sorten und den Traubensaft an und wird wohl rund um die dritte Septemberwoche ihren Höhepunkt erreichen.

Getrübte Freude
Die Freude der Winzer ist allerdings getrübt: Dass ein klimatisch relativ normales Jahr schon zur Ausnahme geworden ist, spricht für sich. Und vermehrte und neuartige Schädlinge als Profiteure des Klimawandels machen auch in solchen Jahren keine Pause. Das bedeutet auch, dass hinter jeder Flasche Wein viel mehr Aufwand und Kosten stehen als noch vor ein paar Jahren. Dazu kommt die Wirtschaftslage: sparsamere Kunden im Inland und – Stichwort Zollkriege – erschwerte Absatzbedingungen im Ausland sowie generell rückläufiger Weinkonsum, vor allem bei jüngeren Leuten.

Zumindest aber bietet der Herbst reichlich Gelegenheiten für die Winzer, ihre edlen Tropfen ins beste Licht zu rücken: Beim Erntedankfest am Heldenplatz (6. und 7. September) wird wieder das beliebte Heurigendorf aufgebaut, beim „#wienliebe“-Festival auf dem Rathausplatz (18. bis 21. September) ist dem Wiener Wein ein eigenes Areal gewidmet, und nicht zuletzt bricht nun die beste Zeit für einen Heurigenbesuch an, wenn es dort bald frischen Sturm zu verkosten gibt.

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