Weiterhin hagelt es scharfe internationale Kritik gegen Israel: Der Angriff auf ein Spital im Gazastreifen am Montag kostete 19 Menschen das Leben. Das österreichische Außenministerium zeigte sich „entsetzt über die Tötung von Zivilisten“.
„Angriffe auf Krankenhäuser sind ein eklatanter Verstoß gegen das Völkerrecht. Wir brauchen einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand“, forderte das Außenministerium am Dienstag auf den Plattformen X und Blue Sky.
Auch der Vatikan verurteilte die Attacke auf das Spital. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin äußerte sich laut Kathpress bestürzt: „Wir sind entsetzt über das, was in Gaza geschieht - trotz Verurteilung durch die ganze Welt“, sagte die Nummer zwei des Vatikans nach Angaben des Portals Vatican News (Dienstag). Parolin gab am Rande einer kirchlichen Veranstaltung in Neapel eine Stellungnahme ab und sprach von einem „sinnlosen“ Vorgehen. Es gebe im anhaltenden Gaza-Krieg leider keine Anzeichen für eine Lösung, die humanitäre Lage werde immer prekärer.
Netanyahu spricht von „Missgeschick“
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sprach von „tiefem Bedauern“ wegen des tödlichen Angriffs auf ein Spital im Gazastreifen – es habe sich um ein „tragisches Missgeschick“ gehandelt. Israel schätze die Arbeit von Journalisten, Gesundheitsmitarbeitern und allen Zivilisten. Auch die israelische Armee hatte zuvor ihr Beileid geäußert, dass bei dem Einsatz unbeteiligte Personen zu Schaden gekommen seien. Die Truppen zielten nicht absichtlich auf Journalisten. Generalstabschef Eyal Zamir habe eine rasche vorläufige Untersuchung des Vorfalls angeordnet.
Scharfe Kritik gab es bereits unter anderem von US-Präsident Donald Trump, seinem französischen Kollegen Emmanuel Macron, UNO-Generalsekretär António Guterres und dem britischen Außenminister David Lammy. Auch das deutsche Außenministerium zeigte sich „schockiert“ über den Angriff und forderte eine Untersuchung. Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, betonte: „Wir können es nicht laut genug sagen: Stoppt die Angriffe auf das Gesundheitswesen. Waffenstillstand jetzt!“ Auch die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) war empört von dem Angriff, von dem auch eigene Mitarbeiter betroffen gewesen seien.
Fünf Journalisten bei Angriff getötet
Unter den Getöteten befanden sich auch fünf Journalisten. Darunter eine freie Mitarbeiterin der Nachrichtenagenturen Associated Press (AP), zwei freie Mitarbeiter von Reuters sowie ein Journalist des Fernsehsenders Al Jazeera. Zunächst war unklar, für welches Medium der vierte getötete Journalist arbeitete. Der Fünfte war nach Angaben aus Gaza freier Mitarbeiter mehrerer arabischer Medien. Berichten der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa zufolge kamen bei der Attacke auf die Klinik auch Sanitäter zu Tode.
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