Der US-Präsident Donald Trump hatte nach den Gipfeltreffen mit seinen Amtskollegen aus der Ukraine und Russlands vermeintliche Verhandlungserfolge gefeiert. Doch nun stellt der Kreml klar, dass man von seiner Position kaum abgewichen sei. Daher schlägt Trump in sozialen Medien neue Töne an – und empfiehlt der Ukraine, russisches Territorium anzugreifen.
„Es ist sehr schwer, wenn nicht sogar unmöglich, einen Krieg zu gewinnen, ohne das Land des Angreifers anzugreifen“, so Trump in einem Posting auf seiner eigenen Plattform Truth Social. Er zog dabei einen sportlichen Vergleich: „Das ist wie bei einer großartigen Sportmannschaft, die eine fantastische Verteidigung hat, aber keine Offensive spielen darf.“
Kreml will nichts von „Verhandlungsdurchbruch“ wissen
Diese Ansage kommt, nachdem bekannt wurde, dass sich der russische Präsident Wladimir Putin weigert, an einem Treffen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj teilzunehmen, das Trump als großen „Verhandlungsdurchbruch“ präsentiert hatte. Der russische Außenminister Sergej Lawrow dämpfte zuletzt jedoch nicht nur die Erwartungen an ein baldiges bilaterales Treffen, sondern erteilte auch den Aussichten auf eine Einigung über Sicherheitsgarantien für die Ukraine eine Absage.
Das Posting des US-Präsidenten:
Das Posting Trumps könnte nun bedeuten, dass er doch dazu bereit sein könnte, Kiew Langstreckenraketen zu liefern – dies hatte er bis zuletzt ausgeschlossen.
Trump schießt scharf gegen Vorgänger Biden
Trump In dem Posting stellt Trump allerdings einmal mehr unter Beweise, dass er es mit der Wahrheit nicht allzu genau nimmt. Seinem Vorgänger, dem Demokraten Joe Biden warf er vor, dieser sei „korrupt und grob inkompetent“ und habe die Ukraine „nicht zurückschlagen lassen, sondern nur verteidigen“. Das stimmt so jedoch nicht ganz: Das ehemalige US-Staatsoberhaupt hatte am Ende seiner Amtszeit den Einsatz von US-Waffen mit großer Reichweite in der russischen Region Kursk erlaubt.
Biden fürchtete direkten Konflikt mit Russland
Von Experten wurde jedoch kritisiert, dass dieser Schritt der USA zu spät gekommen sei. Zuvor hatte Biden befürchtet, dass die USA und andere NATO-Staaten in direkten Konflikt mit Russland geraten könnten, wenn westliche Waffen auch gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet eingesetzt werden.
Trump streut sich selbst Rosen
Am Ende seines Postings stellte Trump ihm schmeichelnde Behauptungen auf. „Unabhängig davon ist dies ein Krieg, der NIEMALS stattgefunden hätte, wenn ich Präsident gewesen wäre – NULL CHANCE“, ist der US-Präsident überzeugt. Er beendet sein Posting mit einer mysteriösen Ankündigung: „Es stehen interessante Zeiten bevor“, meint er zu wissen – ohne näher darauf einzugehen, was er damit genau meint.
Trump will sich aus Friedensverhandlungen zurückziehen
Denn es hat den Anschein, als würde sich Trump nun aus den Friedensverhandlungen zurückziehen wollen. Laut „The Guardian“ will der US-Präsident die Organisation eines bilateralen Treffens nun Putin und Selenskyj überlassen. Ein Gipfel, an der er auch beteiligt ist, solle erst stattfinden, wenn sich die beiden Präsidenten ohne ihn getroffen hätten, hieß es. Laut der Zeitung hätte Trump nach seiner großspurigen Aussage im Vorjahr, er könne den Ukraine-Krieg binnen 24 Stunden beenden, nun doch feststellen müssen, dass die Angelegenheit schwieriger gestaltet, als von ihm angenommen.
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