Heim statt Kloster

„Leben im Kloster war für Nonnen nicht vertretbar“

Salzburg
19.08.2025 07:00

„Wir wurden ins Altersheim verfrachtet“: Drei Ordensfrauen vom Salzburger Kloster Goldenstein erheben schwere Anschuldigungen gegen ihren geistlichen Vorgesetzten. Jetzt holt dieser zum Gegenschlag aus. 

Altersheim statt Kloster! Die Geschichte der letzten drei Ordensfrauen von Goldenstein lässt keinen kalt. Die betagten Schwestern leben mittlerweile gegen ihren Willen in einer Oberalmer Seniorenresidenz. Die „Krone“ berichtete mehrfach – heftige Anschuldigungen der Nonnen gegen ihre geistliche Obrigkeit, Propst Markus Grasl, inklusive. Dieser meldet sich jetzt erstmals zu Wort. Die Vorwürfe treffen ihn „persönlich schwer“, meint er.

Zur Erinnerung: Auf Geheiß des Vatikans vermachten die drei Nonnen das Elsbethener Kloster Goldenstein je zur Hälfte dem Stift Reichersberg sowie der Erzdiözese Salzburg. Ein Vertrag sollte sicherstellen, dass die Ordensfrauen ihren Lebensabend im Kloster verbringen können. Es kam anders: Die drei Frauen landeten im Seniorenheim.

Laut ihren Schilderungen durften die Ordensschwestern nicht einmal ihre persönlichen Gegenstände mitnehmen. Sie haben keinen Zugriff mehr auf ihre Konten, knapp 50.000 Euro in bar sollen verschwunden sein.

„Zum Wohl und in Sorge um die Schwestern“
Das alles passierte laut den Nonnen auf Anordnung von Propst Markus Grasl. Dieser betont jedoch, „in allen Belangen im Rahmen der mir durch das Ordensrecht übertragenen Befugnisse“ gehandelt zu haben. Der Gang ins Seniorenheim sei „zum Wohl und in Sorge um die Schwestern“ erfolgt.

Die Nonnen lebten mehrere Jahrzehnte lang im Kloster Goldenstein.
Die Nonnen lebten mehrere Jahrzehnte lang im Kloster Goldenstein.(Bild: Andreas Tröster)

Denn: „Ein selbstständiges Leben in Goldenstein war aufgrund des Alters und der prekären gesundheitlichen Situation der Schwestern sowie der ordensspirituellen Erfordernisse und des baulichen Zustands des Klosters nicht mehr vertretbar.“

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Ein selbstständiges Leben in Goldenstein war aufgrund des Alters und der prekären gesundheitlichen Situation der Schwestern sowie der ordensspirituellen Erfordernisse und des baulichen Zustands des Klosters nicht mehr vertretbar.

Propst Markus Grasl

Alle Entscheidungen sind laut Grasl in engem Austausch mit den Nonnen erfolgt. Das wiederum bestreiten die drei Ordensfrauen vehement.

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