Heim statt Kloster

Klage droht! Nonnen von Goldenstein kämpfen weiter

Salzburg
18.08.2025 08:00

Gegen ihren Willen landeten drei Salzburger Ordensschwestern im Altersheim. Jetzt erheben sie schwere Vorwürfe gegen ihre geistliche Obrigkeit. Müssen sich die Damen deshalb bald gar wegen Verleumdung vor Gericht verantworten?

Altersheim statt Kloster, Widerstand statt blinder Gehorsam! Die letzten Ordensfrauen von Goldenstein liegen weiter im Zwist mit dem Stift Reichersberg und der Erzdiözese Salzburg. Wie berichtet, vermachten die Schwestern auf Geheiß des Vatikans das Elsbethener Kloster je zur Hälfte den beiden Institutionen. Die betagten Nonnen gingen davon aus, ihren Lebensabend im Kloster verbringen zu dürfen. Ein Irrtum: Gegen ihren Willen landeten die Schwestern in der Seniorenresidenz Kahlsberg in Oberalm. Seither kämpfen sie um ihre Rückkehr nach Goldenstein.

Schwestern sind vollkommen mittellos
„Wir wurden verfrachtet“, klagten Schwester Bernadette, Schwester Rita und Schwester Regina der „Krone“ ihr Leid. Auch die Investigativjournalistin Edith Meinhart widmete den Nonnen bereits mehrere Episoden ihres Podcasts „Die Dunkelkammer“. Sie sagt: „Hier hört man zum ersten Mal ihre Stimmen und wie die Kirche mit ihnen umspringt.“

Was sie damit meint? Laut den Schilderungen durften die Ordensschwestern bei ihrem Zwangs-Umzug nicht einmal ihre persönlichen Gegenstände mitnehmen. Sie haben keinen Zugriff mehr auf ihre Konten, knapp 50.000 Euro in bar sollen verschwunden sein. „Das war das Erbe meiner Mutter“, sagt Schwester Bernadette.

„Der Tatbestand der Verleumdung ist offensichtlich“
Das Stift Reichersberg und die Erzdiözese widersprechen diesen Darstellungen vehement, die „Krone“ berichtete. Und: Vor wenigen Tagen hat die Präsidentin der Föderation der Augustiner Chorfrauen den drei Nonnen einen Brief geschrieben. Darin droht man offen mit einer Verleumdungsklage. „Der Tatbestand der Verleumdung ist offensichtlich“, heißt es.

Die Nonnen lebten mehrere Jahrzehnte im Kloster Goldenstein.
Die Nonnen lebten mehrere Jahrzehnte im Kloster Goldenstein.(Bild: Tröster Andreas)

„Sterbe sicher nicht im Seniorenheim“
Die Schwestern – sie führten auch mehrere Jahrzehnte die private Mittelschule Goldenstein – wollen dennoch standhaft bleiben. „Ich sterbe sicher nicht im Seniorenheim“, wettert etwa Schwester Bernadette.

Bezeichnend: Mittlerweile bekommen die standhaften Nonnen von Goldenstein über ehemalige Schülerinnen bereits Spendengelder.

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