Im Dezember 2021 wurden in Ohlsdorf 19 Hektar Wald gerodet, um Platz zu machen für ein Mega-Betriebsbaugebiet. Einem Industriellen und ÖVP-Gönner brachte das mehr als zwölf Millionen Euro ein, der schwarze Wirtschaftslandesrat versprach bis zu 600 Arbeitsplätze. Geworden ist draus eine Schotterwüste mit einer Lagerhalle.
Ruhig ist es geworden um das Betriebsbaugebiet „Ehrenfeld 2“ in Ohlsdorf. Im Landtag gab es zuletzt im März einen Schlagabtausch: Die Grünen wollten von Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) wissen, wie viele von den angekündigten 600 Arbeitsplätzen schon verwirklicht seien.
„Größter Wald- und Bodenvernichtungsakt“
Achleitner wich in seiner Antwort aus und verwies auf das belgische Unternehmen VGP, das den Standort betreibt. Seither herrscht quasi Stillstand – auch am Betriebsbaugebiet. Entstanden ist bisher nur eine große, voll automatisierte Lagerhalle samt Schild eines deutschen Lebensmittelkonzerns. Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne) tobt: „Das ist kein Zukunftsprojekt, kein Leuchtturm – das ist der größte Wald- und Bodenvernichtungsakt in Oberösterreichs jüngster Geschichte.“
„Ausverkauf der Heimat“
Zudem sieht Kaineder ein „Lehrbuchbeispiel für den Ausverkauf der Heimat“: ein – mittlerweile verstorbener – Bau-Tycoon (Hans Asamer), „der seine Flächen versilbert, die Bundesforste, die ihren Grundstücksanteil zu billig abgegeben haben und ein belgischer Zwischenhändler als Strohmann für einen deutschen Lebensmittelkonzern“.
Die Frage nach der Anzahl der Jobs bleibt indes weiter offen: Das Betriebsbaugebiet sei noch im Bau, daher seien keine Informationen über Arbeitsplätze möglich, heißt es aus Achleitners Büro. Zahlen würden erst nach Abschluss der Betriebsansiedelungen vorliegen, die dann beim Projektentwickler angefragt werden könnten.
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