Bald Geschichte?

Verbindung zwischen Dachsteingletschern schmilzt

Österreich
11.08.2025 13:08

Die Verbindung zwischen den beiden Gletschern im Dachsteingebiet in Oberösterreich und der Steiermark könnte bald Geschichte sein. Der Klimawandel, wenig Schnee im Winter und hohe Temperaturen im Sommer haben dem Weg zugesetzt.

Noch wird der Bereich zwischen Hallstätter Gletscher und Schladminger Gletscher von Schnee bedeckt. In einigen Wochen könnte das aufgrund der hohen Temperaturen aber anders aussehen. Am Montag herrschten auf der Bergstation Hunerkogel (ungefähr 2700 Meter Seehöhe), die von der steirischen Ramsau aus durch die Dachstein-Seilbahn erschlossen wird, rund 14 Grad Celsius.

In zwei bis vier Wochen werde der Bereich unterhalb des Kleinen Gjaidsteins (2734 Meter) und des Hunerkogels gänzlich schneefrei sein, schätzte Alexander Seebacher, Betriebsleiter der Dachstein-Gletscherbahn. Grund sei der geringe Schneefall. „Heuer waren es nur zwei Meter, sonst sind es immer acht bis zehn.“ Dieser Schnee schütze den Gletscher. Felsen, die ans Licht gekommen sind, wirken laut Seebacher wie Wärmespeicher und beschleunigen das Abschmelzen zusätzlich. Die Verbindung zwischen den Gletschern ist bereits rund 3500 Jahre alt.

Blick auf die Seethaler Hütte
Blick auf die Seethaler Hütte(Bild: APA/PETER KOLB)
Der präparierte Weg am Dachstein Gletscher
Der präparierte Weg am Dachstein Gletscher(Bild: APA/BARBARA GINDL)

Steigeisen nötig
Der präparierte Weg, der nun Geschichte werden könnte, erschloss die Verbindung zwischen Hunerkogel, der Seethaler Hütte und dem Einstieg in die nördliche Wand des Hohen Dachstein (2995 Meter Höhe), den sich das Land Oberösterreich und die Steiermark teilen. Bisher nutzen den Weg auch Nicht-Alpinistinnen und -alpinisten, sie gehen auf einem durchgehenden Band aus Schnee und Gletschereis. Wenn kein Schnee mehr liege, herrsche blankes Eis, das nur mit Steigeisen zu bewältigen sei, sagte ein Ramsauer Bergführer.

Das Abschmelzen schafft auch einige andere Probleme, etwa logistische für die Pächter der Seethaler Hütte und für den „Eispalast“ westlich der Bergstation Hunerkogel. Dieser wurde 2007 mit Figuren, Grotten und Verbindungswegen im Gletschereis gebaut, aufgrund der steigenden Temperaturen im Sommer bereits mit Plänen abgedeckt. „Sieben bis zehn Jahre hat er noch. Darüber hinaus traue ich es mir nicht sagen“, sagte Planai-Geschäftsführer Georg Bliem bereits im August 2021.

Wie berichtet, bleibt der Dachstein 2025 trotz Eisschmelze der beliebteste Berg Österreichs auf der Plattform Instagram. Zu diesem Ergebnis kam eine Analyse des PR- und Kommunikationsdienstleisters APA-Comm, der die Hashtag-Präsenz österreichischer Berge erhoben hat.

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