In einer düsteren Zukunft zwingt ein Regime Amerikas Jugend in ein tödliches Spiel: den Marsch um Leben und Tod. Hundert Jugendliche starten, nur einer darf überleben. Wer das Tempo unterschreitet, stirbt. Mitten drin: Ray Garraty (Cooper Hoffman), der alles riskiert, um als Letzter übrigzubleiben. Lesen Sie hier unsere Kino-Kritik zu der Stephen-King-Verfilmung „The Long Walk – Todesmarsch“.
In einem Nachkriegsamerika treten 50 junge Männer, die sich für den Wettbewerb des Long Walk qualifiziert haben, bei einem letztlich todbringenden Marathon an, bei dem sie ohne Rast und im Tempo von drei Meilen, also knapp 5 km pro Stunde, durch die Vereinigten Staaten laufen sollen. Wer unter diese Geschwindigkeitsvorgabe fällt, wird erst verwarnt – und dann erschossen. Dem Sieger und einzigen Überlebenden winkt ein hohes Preisgeld plus die garantierte Erfüllung eines beliebigen Wunsches.
Mit Stephen Kings Frühwerkvorlage aus dem Jahr 1979, an der er aber schon während des Vietnamkrieges gearbeitet hatte, wählt dieser Film eine verstörend faustische Marschrichtung. Und „Hunger Games“-Regisseur Francis Lawrence offeriert uns weit Schockierenderes als einfach nur eine härtere Version von „Die Tribute von Panem“.
Nicht von ungefähr gemahnt der menschenverachtende Todesmarsch im Laufschritt an aus der Historie bekannte Kriegsszenarien. Bald werden das anfängliche Durchhaltevermögen und der euphorische Kompanie-Gedanke von der Tragik erster Gefallener (!) überschattet, greifen zunehmende Apathie und Desillusionierung unter den „Soldaten der Landstraße“ um sich, kollabieren Lungen, versagen Beine, peitschen Schüsse. Der Asphalt färbt sich rot. Und doch schafft es Lawrence dank eines großartigen Casts (mit Cooper Hoffman, Charlie Plummer, David Jonsson u. a.), die lähmende Ausweglosigkeit mit erstaunlicher Wärme und Kameradschaft aufzuladen. Der vielleicht schlimmste aller Stephen-King-Albträume.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.