„The Long Walk“-Kritik

Stephen Kings „Todesmarsch“: Verstörender Horror

Unterhaltung
10.09.2025 20:00

In einer düsteren Zukunft zwingt ein Regime Amerikas Jugend in ein tödliches Spiel: den Marsch um Leben und Tod. Hundert Jugendliche starten, nur einer darf überleben. Wer das Tempo unterschreitet, stirbt. Mitten drin: Ray Garraty (Cooper Hoffman), der alles riskiert, um als Letzter übrigzubleiben. Lesen Sie hier unsere Kino-Kritik zu der Stephen-King-Verfilmung „The Long Walk – Todesmarsch“. 

In einem Nachkriegsamerika treten 50 junge Männer, die sich für den Wettbewerb des Long Walk qualifiziert haben, bei einem letztlich todbringenden Marathon an, bei dem sie ohne Rast und im Tempo von drei Meilen, also knapp 5 km pro Stunde, durch die Vereinigten Staaten laufen sollen. Wer unter diese Geschwindigkeitsvorgabe fällt, wird erst verwarnt – und dann erschossen. Dem Sieger und einzigen Überlebenden winkt ein hohes Preisgeld plus die garantierte Erfüllung eines beliebigen Wunsches.

„The Long Walk – Todesmarsch“: Wer unter die Geschwindigkeitsvorgabe fällt, wird erst verwarnt – ...
„The Long Walk – Todesmarsch“: Wer unter die Geschwindigkeitsvorgabe fällt, wird erst verwarnt – und dann erschossen.(Bild: © 2025 LEONINE Studios)
Am Ende kann nur einer überleben und das Preisgeld bekommen.
Am Ende kann nur einer überleben und das Preisgeld bekommen.(Bild: © 2025 LEONINE Studios)

Mit Stephen Kings Frühwerkvorlage aus dem Jahr 1979, an der er aber schon während des Vietnamkrieges gearbeitet hatte, wählt dieser Film eine verstörend faustische Marschrichtung. Und „Hunger Games“-Regisseur Francis Lawrence offeriert uns weit Schockierenderes als einfach nur eine härtere Version von „Die Tribute von Panem“.

Nicht von ungefähr gemahnt der menschenverachtende Todesmarsch im Laufschritt an aus der Historie bekannte Kriegsszenarien. Bald werden das anfängliche Durchhaltevermögen und der euphorische Kompanie-Gedanke von der Tragik erster Gefallener (!) überschattet, greifen zunehmende Apathie und Desillusionierung unter den „Soldaten der Landstraße“ um sich, kollabieren Lungen, versagen Beine, peitschen Schüsse. Der Asphalt färbt sich rot. Und doch schafft es Lawrence dank eines großartigen Casts (mit Cooper Hoffman, Charlie Plummer, David Jonsson u. a.), die lähmende Ausweglosigkeit mit erstaunlicher Wärme und Kameradschaft aufzuladen. Der vielleicht schlimmste aller Stephen-King-Albträume.

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