Rechtsaußen-Aktivist
Warum Charlie Kirk (31) so wichtig für Trump war
Mit erst 31 Jahren hatte Charlie Kirk einen festen Platz in der politischen Rechten der USA – und galt als Verbündeter Donald Trumps. Als Gründer von Turning Point USA spielte er eine zentrale Rolle bei der Mobilisierung vor allem junger Wähler.
Kirk hatte ein landesweites Netzwerk aufgebaut, das sich gezielt an Studenten und junge Erwachsene richtete – und es war auch während einer Veranstaltung an einer Universität in Utah, wo das tödliche Attentat geschah. Der Auftritt war der erste einer Reise mit 15 Stopps, die er als „American Comeback Tour“ bezeichnet hatte.
In den vergangenen Jahren hat Kirk Auftritte an Uni-Campussen zu einem zentralen Bestandteil seiner Botschaft gemacht. Dabei forderte er Studenten und die breite Öffentlichkeit dazu auf, ihm in Form von Debatten direkt Fragen zu stellen. Videos dieser Frage-und-Antwort-Runden sind auf YouTube sehr beliebt geworden und haben teilweise Millionen Aufrufe erzielt.
Zum Zeitpunkt, als der Schuss fiel, Kirk in den Hals traf und ihn wegsacken ließ, saß Kirk an der Utah Valley University an einem Tisch, den er als „Prove Me Wrong Table“ (Beweise mir das Gegenteil) bezeichnet hatte.
Doch der 31-Jährige war über weit mehr Kanäle hinweg bekannt – vor allem für seine polarisierenden Kommentare und die Fähigkeit, schnell auf aktuelle Geschehnisse zu reagieren. Neben seinen Auftritten nutzte Kirk auch das Radio, Bücher – er veröffentlichte 2020 den Bestseller „The Maga Doctrine“ – und seinen täglichen Podcast für seine Mission.
Häufig in der Nähe des Weißen Hauses anzutreffen
Nicht nur häufige Retweets von Trump unterstrichen, wie gefragt Kirk war, sondern auch regelmäßige Teilnahmen an Parteiveranstaltungen. Zudem war er häufig in der Nähe des Weißen Hauses anzutreffen. Kirks Themen: Geschlechtsidentität, Klimawandel, Glaubensfragen und Familienwerte.
Bei einer Veranstaltung hatte Trump Kirk laut BBC als „unglaublichen Aktivisten“ und wichtigen Baustein der konservativen Bewegung bezeichnet. Als die Todesnachricht bekannt wurde, würdigte der US-Präsident Kirk mit folgenden Worten:
„Der großartige, ja sogar legendäre Charlie Kirk ist tot. Niemand verstand die Jugend der Vereinigten Staaten von Amerika besser oder hatte ein besseres Gespür für sie als Charlie. Er wurde von ALLEN geliebt und bewundert, insbesondere von mir, und nun ist er nicht mehr unter uns. Melania und ich sprechen seiner wunderschönen Frau Erika und seiner Familie unser tiefstes Beileid aus. Charlie, wir lieben dich!“

Donald Trump auf Truth Social über Charlie Kirk
Bild: EPA/GAVRIIL GRIGOROV/SPUTNIK/KREMLIN POOL / POOL
Gewichtige Rolle bei Zusammenstellung des Trump-Kabinetts
Wohl wenige andere Nicht-Regierungsmitglieder hatten so einen Einfluss auf den „Commander-in-Chief“ wie der republikanische Shootingstar. Dem Vernehmen nach spielte Kirk bei der Zusammenstellung des aktuellen Trump-Kabinetts eine gewichtige Rolle.
Bereits im Alter von 18 Jahren hatte Kirk Turning Point USA gegründet – er wollte konservative Ideen als Antwort auf etablierte liberale Organisationen an Universitäten fördern, die die „New York Times“ schreibt. TPUSA ist mittlerweile an 850 Universitäten vertreten und spielt eine zentrale Rolle bei der Mobilisierung junger Wähler. Sein Engagement erfuhr früh die Unterstützung republikanischer Spender – und eben auch der Trump-Familie.
Kirk selber besuchte laut BBC ein Community College, brach sein Studium aber ab und widmete sich dem politischen Aktivismus. Aufgewachsen war der Sohn eines Architekten in einer reichen Vorstadt. Er hinterlässt eine Frau – eine Ex-„Miss Arizona“ – und zwei Kinder.
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