Rätselraten beendet

Erfolgsband Velvet Sundown enthüllt „Identität“

Web
09.07.2025 12:26

Echt oder nicht? Das Rätselraten um eine Indie-Rockband mit mehr als einer Million monatlichen Hörern allein auf Spotify hat ein Ende. Am Dienstag offenbarte das dortige Profil der Gruppe, dass es sich bei „The Velvet Sundown“ um eine „künsterische Provokation“ handle.

Alle Charaktere, Geschichten, Stimmen und Texte seien demnach Kreationen, die mithilfe von KI-Werkzeugen entstanden seien. Zuvor war tagelang darüber spekuliert worden, ob die Gruppe echt ist. Spotify äußerte sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP nicht direkt zu Velvet Sundown. Eine Sprecherin erklärte, dass das Unternehmen „keine Musik, die mit KI-Tools erstellt wurde, bevorzugt“. Der Musikstreaminganbieter Deezer zeigt für Velvet Sundown einen Hinweis an, dass es sich um „KI-generierte Inhalte“ handle.

Rasantes Wachstum wohl auf Bots zurückzuführen
Doch auch das rasante Hörerwachstum ist nicht menschgemacht: Wie das Schweizer Portal Watson.ch berichtet, dürften Bots dafür verantwortlich sein. Demnach zeigen die Statistiken von Chartmetric einen gleichmäßig ansteigenden Zuwachs an Hörern auf Spotify. So gewann die Band seit dem 9. Juni mit einer Ausnahme täglich 18.679 Hörer dazu, täglich gab es 77 neue Follower. Das so generierte Wachstum verhalf dem Projekt schließlich zu so viel Popularität, dass nach zwei Wochen auch echte Hörerinnen und Hörer darauf aufmerksam wurden.

Experten warnen seit langer Zeit vor den Gefahren von KI-Generatoren für Musik, Videos und Bilder, durch die die Grenzen zwischen echten und künstlichen Inhalten verschwimmen. In einer Studie einer Organisation, die mehr als fünf Millionen Urheber vertritt, wurde im Dezember vor den Gefahren durch KI-generierte Musik gewarnt. Sie prognostiziert, dass die Einnahmen der Künstler in den kommenden vier Jahren um mehr als 20 Prozent sinken könnten.

Phänomen nicht neu
Das Phänomen ist allerdings nicht ganz neu: Mitte 2024 tauchte in sozialen Medien ein Musiker namens Ben Gaya auf, der den Song „Sunshine Soul“ veröffentlichte. Dahinter steckte eine Werbeagentur, die damit zeigen wollte, welche Rolle Künstliche Intelligenz künftig im Marketing spielen könnte. Etwa zeitgleich veröffentlichte eine Musikerin namens La Chaya den Song „Verknallt in einen Talahon“, der es als erstes KI-generiertes Lied in die deutschen Charts schaffte.

Laut einem „Standard“-Bericht von damals gab es an dem Song nur eine menschliche Komponente: Der Text stammte aus der Feder des österreichischen Produzenten Josua Waghubinger unter dem Pseudonym Butterbro.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt