Bereits 100 tote Tiere

Veterinäramt warnt: Kaninchenpest wütet in Wien

Wien
21.07.2025 16:54

Wer dieser Tage am Wiener Handelskai tote Kaninchen entdeckt, sollte lieber Abstand halten. Unter den putzigen Tieren kursiert leider eine schreckliche Seuche, die auch vor Hauskaninchen nicht Halt macht. Das Veterinäramt ist bereits alarmiert. 

Myxomatose lautet der Name der Krankheit, gemeinhin ist sie auch bekannt als Kaninchenpest. Besonders betroffen ist eine Population von verwilderten Hauskaninchen am Wiener Handelskai, wo bereits über 100 tote Tiere gemeldet wurden. Die Wiener Amtstierärzte und die Virologen der Veterinärmedizinischen Universität empfehlen Kaninchenhaltern, ihre Tiere durch eine Impfung zu schützen.

Neue Mutation befällt auch Feldhasen
Die tückische Krankheit stammt ursprünglich aus Südamerika, das Virus wird durch blutsaugende Insekten wie Mücken, Zecken und Flöhe – aber eben auch direkten Kontakt zwischen den Tieren übertragen. „Bei dem vorliegenden Stamm handelt es sich jedoch um eine mutierte Form“, erklärt Virologin Angelika Auer von der Veterinärmedizinischen Universität Wien.

Achtung: Die folgenden Postings enthalten Bilder kranker und verendeter Kaninchen, die verstörend wirken können!

Anna Kübber-Heiss vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde der Veterinärmedizinischen Universität Wien ergänzt: „Während für die ursprüngliche Form nur Kaninchen empfänglich waren, ist das Virus nun mutiert und befällt in letzter Zeit auch Feldhasen.“

Erkrankte Tiere entwickeln typischerweise Schwellungen im Kopf- und Genitalbereich. Oft sind die Augen von den Schwellungen und Entzündungen stark betroffen, was zu Orientierungslosigkeit und Erblindung führen kann. Für viele Tiere endet die Krankheit tödlich.

Impfung ist der beste Schutz für Hauskaninchen
„Die Myxomatose ist zwar keine meldepflichtige Tierseuche und für Menschen ungefährlich, Hauskaninchen sollten dennoch geschützt werden“, betont Ruth Jily, Leiterin des Veterinäramts.

Video: Die Kaninchen Helpline Österreich erklärt, was es mit den Kaninchen vom Handelskai auf sich hat.

Der effektivste Schutz ist eine gut verträgliche, jährliche Impfung bei niedergelassenen Tierärztinnen und Tierärzten. Oftmals wird diese als Kombinationsimpfung angeboten, die auch vor anderen tödlichen Viruserkrankungen, wie der Hämorrhagischen Krankheit der Kaninchen (RHD), schützt. Eine Impfung für Wildtiere ist nicht möglich.

Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, tote Tiere bei der ebswien kläranlage & tierservice unter der Telefonnummer 01 76 76 176 zu melden. Der Service ist rund um die Uhr erreichbar und sorgt für die fachgerechte Abholung und Entsorgung der Kadaver. Schwer erkrankte oder verletzte Wildtiere können dem Wildtierservice der Stadt Wien unter +43 1 4000 49090 gemeldet werden.

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