GUTEN MORGEN

Herren in Grau | Mondfenster

Herren in Grau. Erinnern Sie sich an die Herren in Grau, die in den Dörfern oder an Überlandstraßen über uns wachten? Nein? Erinnern Sie sich auch die Herren in Dunkelgrün in den Städten? Sie werden sich nur erinnern, wenn Sie schon etwas länger erwachsen sind. Junge Erwachsene dagegen haben keine aktive Wahrnehmung mehr von der Gendarmerie und der alten Polizei, denn vor genau zwanzig Jahren wurden die über viele, viele Jahrzehnte getrennten und häufig nicht harmonisierenden Wachkörper zur neuen Polizei verschmolzen. Der Dorfgendarm war damit Geschichte. Alles neu, alles besser – und doch hielt sich die Begeisterung in Grenzen.

Mondfenster. Was vor 20 Jahren viele skeptisch machte? Nicht nur, dass damit ein typisches Stück Österreich Geschichte war. Sondern vor allem der Umstand, dass die ÖVP, die damals in Koalition mit der FPÖ bzw. dem BZÖ regierte, unter Kanzler Wolfgang Schüssel und Innenminister Ernst Strasser die „rote“ Polizei mit der „schwarzen“ Gendarmerie zusammenführte – zur neuen schwarzen Polizei. Tatsächlich hatte die SPÖ zuvor jahrzehntelang das Innenministerium innegehabt und „ihre“ Polizei geschützt. Tatsächlich ist das Innenministerium seit dem Jahr 2000 – von der nicht einmal eineinhalb Jahre währenden Ära Kickl und den beiden Herren, die das Ministerium in der Zeit der Beamtenregierung besetzten – immer fest in schwarzer Hand. Die allermeisten Innenminister der letzten Jahre, vom später verurteilten Strasser angefangen, nahmen gestern am Festakt teil, bei dem diese Reform gefeiert wurde. Und wo die schwarzen Väter der Einheitspolizei daran erinnerten, dass es derzeit wieder ein „Mondfenster“ für große Reformen gebe. Mondfenster ja. Aber Mut, Wille, Durchsetzungskraft?

 

Kommen Sie gut durch den Mittwoch!

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