Wer mit Erdgas heizt bzw. kocht, muss 2026 schon wieder tiefer in die Tasche greifen: Die Netzentgelte steigen im Schnitt um 18,2 Prozent. Seit 2024 betragen die Mehrkosten bereits 38 Prozent oder pro Haushalt 137 Euro, ergeben Daten von „durchblicker.at“. Sparen kann man nur bei einem günstigeren Gasversorger.
Mit 1. Jänner 2026 steigen die Netzentgelte für Gas im österreichischen Durchschnitt erneut um 18,2 Prozent. Obwohl es sich dabei um eine substanzielle Erhöhung handelt, macht diese nur einen Bruchteil der gesamten Preissteigerung der letzten zwei Jahre aus.
Eine aktuelle Analyse des Vergleichsportals „durchblicker.at“ zeigt, dass die Netzentgelte für Gas seit 2024 um durchschnittlich 38 Prozent, je nach Bundesland aber sogar um bis zu 57 Prozent erhöht wurden.
Ähnlich haben sich die Netzentgelte für Strom entwickelt. Obwohl sie 2026 in manchen Bundesländern sinken werden, sind sie österreichweit noch immer 25 Prozent höher als 2024 – und damit deutlich stärker gestiegen als die Inflation.
Starke regionale Unterschiede
Dass die Netzgebühren so steigen, liegt hauptsächlich am Erfolg des Umstiegs auf „grüne“ Energie. Klingt kurios, aber tatsächlich sinkt die Zahl der Erdgas-Verbraucher seit Jahren. Folge ist, dass sich die Kosten des Gasnetzes auf weniger Kunden bzw. auf weniger Absatzmenge aufteilen – damit entfällt ein größerer Anteil auf jeden einzelnen.
Daher zeigt sich in der Analyse von „durchblicker“, dass die Preissteigerungen regional sehr unterschiedlich ausfallen, da die Höhe der Entgelte maßgeblich vom Ausbau und Betrieb der lokalen Netzinfrastruktur abhängt (siehe Auflistung unten).
Anders als die Gas-Netzentgelte sinken die Strom-Netzentgelte 2026 in manchen Bundesländern – etwa in Wien, Salzburg oder der Steiermark. Doch die jährliche Ersparnis ist mit durchschnittlich 4,28 Euro im Jahr nicht nur minimal, sondern erweist sich bei genauerer Betrachtung sogar als Preissteigerung. In Wien bleiben die Strom-Netzentgelte nämlich auch nach der bevorstehenden Preissenkung von 2,6 Prozent noch immer 28 Prozent höher als 2024.
Tarifwechsel kann Haushalten Hunderte Euro bringen
Die Energiepreise setzen sich jeweils aus dem Arbeitspreis, Netzentgelten sowie Steuern und Abgaben zusammen, wobei die Netzentgelte bereits ein Viertel des Strompreises bzw. ein Fünftel des Gaspreises ausmachen. „Netzentgelte muss jeder Haushalt zahlen, der Strom bzw. Gas bezieht. Wenn diese Kosten wie in den vergangenen Jahren stark ansteigen, wird das für viele zu einer zusätzlichen Belastung“, so „durchblicker“-Energieexperte Stefan Spiegelhofer.
Um der Kostenentwicklung entgegenzuwirken, bleibt der Wechsel zu einem günstigeren Gas- bzw. Stromanbieter der einzige Hebel. Durch einen Tarifwechsel bei Strom und Gas kann sich ein österreichischer Haushalt im Schnitt 741 Euro pro Jahr ersparen. Das Einsparpotenzial variiert zwischen den einzelnen Bundesländern und liegt in Tirol etwa bei 354 Euro und in der Steiermark sogar bei 1142 Euro.
Der Anbieterwechsel ist kostenlos, günstige Anbieter listet etwa die Energiebehörde E-control (www.e-control.at) auf. Auf Wechselportalen wie durchblicker.at können Konsumenten ebenfalls mit nur wenigen Klicks die aktuellen Konditionen verschiedener Energieanbieter vergleichen und einen neuen Vertrag abschließen.
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