Der überaus beliebte Weihnachtszirkus in Payerbach an der Rax, Bezirk Neunkirchen (Niederösterreich), wurde Ziel von Sabotageakten und bösen, rassistischen Anfeindungen.
Tief betroffen und traurig zeigt sich der Veranstalter des Payerbacher Weihnachtszirkus Roman Mandl de Gomes. Bereits im Vorjahr wurden 70 Prozent seiner Plakate mutwillig abgerissen und er berichtete damals von einem äußerst harten Konkurrenzkampf in der nach außen hin „so bunten und heilen Zirkuswelt“.
Und auch heuer gibt es wieder Ärger. Nach einigen Fällen von Sachbeschädigungen wurde auch ein Einbruchsversuch festgestellt. „In unser VIP-Zelt, wo all unsere Kostüme hängen, wurde eingestiegen, das Heizgerät eingeschaltet und der Teppich mit Zigaretten ruiniert“, erzählt Mandl de Gomes. Gestohlen wurde im Zelt zwar nichts, aber: „Bei einem meiner Artisten wurde die Metallstiege zum Wohnwagen entfernt, sodass dieser am Morgen fast herausstürzte“, schildert der Zirkusdirektor die gefährliche Situation. Und auch zahlreiche kleinere, mutwillige Zerstörungen traten auf. „Im Außenbereich wurde die festliche Dekoration samt Lichterketten einige Male heruntergerissen und das öffentliche Klo wurde unter Wasser gesetzt“, so Mandl de Gomes.
Rassistische Anfeindungen gegen die Artisten
Noch trauriger jedoch findet er rassistische Anfeindungen über Facebook. „Dabei wurden unter anderem abwertende und diskriminierende Begriffe verwendet, wie etwa die Bezeichnung ,Zigeuner‘“, so Mandl de Gomes. Stein des Anstoßes war ein Wasserschlauch, der aus einem der Wohnwagen herausragte, was einen Herrn dazu veranlasste, seinem Unmut darüber freien Lauf zu lassen.
In Payerbach fühlen sich die ungarischen Zigeuner oder der Zirkus recht wohl, wenn sie den Abfluss vom Wohnwagen in die Schwarza leiten.
Facebook-Posting
Das hasserfüllte Posting wurde mittlerweile jedoch entfernt. „Die Vorfälle belasten das gesamte Team emotional und organisatorisch“, so Mandl de Gomes traurig. Bei dem Schlauch handelte es sich um normales Trinkwasser, dass dem Wohnwagen zugeführt wird. „Es scheint, als störe es manche Menschen noch immer, dass der Weihnachtszirkus hier in Payerbach für Freude und Erlebnisse sorgt“.
Nach diesem Hassposting konnte ich die ganze Nacht nicht schlafen. Am nächsten Tag wollte ich antworten, da war es aber bereits gelöscht.
Zirkusbetreiber Roman Mandl de Gomes
Im Jahr 2018 schlug der Weihnachtszirkus zum ersten Mal sein Zelt in Payerbach, Bezirk Neunkirchen, auf. Organisiert wird er vom ortsansässigen Roman Mandl de Gomes, der sich damit seinen Kindheitstraum erfüllte, selbst einmal ein Zirkusdirektor zu sein. Mit seiner fantastischen Welt aus internationalen Clowns und Akrobaten fasziniert er Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Bis 6. Jänner gibt es noch Vorstellungen und auch noch Karten dafür.
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