Begonnen hat es 2021, da wehte auf dem Dach des Bundeskanzleramts in Wien neben der österreichischen und der EU-Fahne plötzlich auch die Fahne Israels im Maiwind. In einem Tweet erklärte sich der damalige Kanzler, lange vor dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023, im bewaffneten Konflikt mit militanten Palästinensern solidarisch mit Israel.
So klar wie diese Haltung ist seit dem Angriffskrieg Putins auch die Position Österreichs zur Ukraine. Der Besuch von Präsident Wolodomir Zelenskij diese Woche unterstrich unsere moralische und humanitäre Unterstützung wieder deutlich.
Was unsere Politiker im gleichen Atemzug gerne aussprechen, sind großspurige Einladungen zu Friedensverhandlungen nach Wien. Zuletzt Vizekanzler Babler, indem er kurz Außenminister spielte und Österreich als Standort für künftige Friedensverhandlungen anbot. Als käme es für Russland oder die Palästinenser jemals infrage, Verhandlungen in einem Land zuzustimmen, das sich unmissverständlich auf die „andere Seite“ stellt.
Deshalb finden solche Verhandlungen seit Kreisky nicht mehr in Wien und auch in keiner anderen EU-Hauptstadt, sondern wie am Freitag in Genf statt.
Es ist fast peinlich, sie trotzdem immer wieder ins Spiel zu bringen. Und erinnert schmerzlich an die Ära Kreisky, der das Land öffnete und ihm trotz seiner eindeutigen Haltung eine Mittlerposition bei internationalen Konflikten verschaffte. Davon ist Österreich heute weiter entfernt denn je.
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