Das vergangene Pfingstwochenende hat einmal mehr gezeigt, dass das Tiroler Straßennetz völlig am Limit ist – und die Bevölkerung massiv eingeschränkt werde. Das beklagt Fritz Gurgiser vom Transitforum Tirol-Austria.
Stau, Stau, Stau! Die Tiroler sind zwar viel gewohnt, doch das vergangene Wochenende war verkehrstechnisch noch einmal eine neue Dimension. Ab den frühen Morgenstunden standen die Autos Stoßstange an Stoßstange, bis 6 Uhr waren auch noch zig Lkw im Rennen, ehe das Fahrverbot am Wochenende einsetzte. Und selbst am frühen Abend reichte der Stau im Westen noch bis nach Zirl zurück.
Ein Mitgrund für den Verkehrszusammenbruch war – wie berichtet – die unangekündigte Teilsperre des Grenztunnels am Brenner, dieser war von 22 bis 6 Uhr nur einspurig passierbar!
Die Bevölkerung wird an Tagen wie diesen massiv eingeschränkt. Es sind keine Besuche außerhalb der vom Transit betroffenen Orte möglich. Wer arbeiten muss, steht ebenfalls im Stau.
Fritz Gurgiser
Bild: Johanna Birbaumer
„Habe Hilferufe aus dem ganzen Land erhalten“
Bei Fritz Gurgiser vom Transitforum Tirol-Austria und Xunds Leben ist das Telefon an diesem Tag heiß gelaufen. Er hat Hilferufe aus dem ganzen Land erhalten. „Das ist nur mehr ein reiner Transit-Psychoterror“, bringt es Gurgiser im Gespräch mit der „Krone“ auf den Punkt. Warum? „Die Bevölkerung wird an Tagen wie diesen massiv eingeschränkt. Es sind keine Besuche außerhalb der vom Transit betroffenen Orte möglich. Wer arbeiten muss, steht ebenfalls im Stau. Und wer entlang der Transitrouten seinen Garten oder seine Terrasse nutzen will, kann das auch vergessen. Weil Erholung ist das keine mehr“, führt Gurgiser aus.
Zudem leidet auch die Gesundheitsversorgung im Land. „Es kann nicht sein, dass man künftig für jeden akuten Blinddarm oder jede Geburt einen Notarzt, Landes- oder Bundesheer-Heli anfordern muss. Das ist nicht übertrieben, sondern bittere Realität.“
Machen die Nachbarländer mit, dann freuen wir uns, denn Alpenschutz hört nicht an den Nordtiroler Grenzen auf, sondern gilt im Rahmengebiet der Alpenkonvention. Wenn nicht, dann ist es ihre Sache, dann stauen sie sich selber zu.
Fritz Gurgiser
Bild: Johanna Birbaumer
„Eine neue Ära der Dosierung einläuten“
Mit seiner Forderung erinnert er an Pfingsten 2017. „Da haben wir wegen ein paar 100 illegal am Pannenstreifen parkender Transit-Lkw die Lkw-Blockabfertigung an der Staatsgrenze Kufstein zur Aufrechterhaltung der Sicherheit, Leichtigkeit und Flüssigkeit des gesamten Verkehrs einschließlich der Ausweichstrecken im niederrangigen Bundes- und Landesstraßennetz durchgesetzt.“
Pfingsten 2025 soll daher als Start für eine neue Ära der Dosierung stehen – anstelle von Ausbau, Beschleunigung, Attraktivierung etc. bei allen Grenzeintritten. „Machen die Nachbarländer mit, dann freuen wir uns, denn Alpenschutz hört nicht an den Nordtiroler Grenzen auf, sondern gilt im Rahmengebiet der Alpenkonvention. Wenn nicht, dann ist es ihre Sache, dann stauen sie sich selber zu, weil sie Völker- und Europarecht ignorieren und ihre eigene Anrainerschaft nicht schützen. Wir werden uns mit unseren Gruppen und Mitgliedern engagieren – überall dort, wo der Transit-Psychoterror politisch und behördlich immer noch geduldet wird“, findet Gurgiser abschließend glasklare Worte.
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