„Krone“-Kommentar

Stauchaos zu Pfingsten: Ohrfeige für Tirol

Am Samstag staute es beinahe in ganz Tirol.(Bild: Birbaumer Christof)

Stundenlanges Warten bei Staus auf den Autobahnen oder anderen Straßen. Markus Gassler, Chef vom Dienst der Tiroler „Krone“ nahm das Verkehrschaos in seinem Kommentar unter die Lupe.

„Luegbrücke zweispurig, damit im Sommer das Chaos ausbleibt!“ Das haben uns die Asfinag-Vorstände am Freitag bei einer Pressekonferenz in Gries versprochen. Und da das Pfingst-Wochenende erfahrungsgemäß zu den verkehrsstärksten Tagen im Jahr zählt, wurde die Lueg bereits seit Freitag in beiden Richtungen zweispurig geführt. Doch man hat die Rechnung ohne die „Briiiiiiider im Siiiiiden“ gemacht! Die haben nämlich am Freitag um 22 Uhr unangemeldet (!) den Grenztunnel am Brenner einspurig gemacht. Und somit war das Chaos perfekt – Stau von Vomp bzw. Zirl bis zum Brenner! Als der Tunnel dann ab 6 Uhr doch wieder zweispurig befahrbar war, war es längst zu spät.

(Bild: Krone KREATIV)

Die Logik der Italiener bzw. Südtiroler, den Tunnel einfach einspurig zu führen, kann ich nicht nachvollziehen. Die Menschenmassen, die sich mit ihren Fahrzeugen über den Brenner mühen, wollen nämlich alle zum Gardasee oder an die Adria und sind somit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für ganz Italien. Im Gegensatz zu uns Nord- und Osttirolern haben sie nicht nur den Dreck und den Stau, sondern auch das Geld.

Dann ist da noch die in politischen Sonntagsreden viel zitierte gute Zusammenarbeit zwischen Nord und Süd – Stichwort Euregio. Diese geht den Südtirolern aber scheinbar am Allerwertesten vorbei. Es schaut nämlich ganz so aus, als hätten sie das absichtlich gemacht. Quasi eine Retourkutsche für unsere Verkehrsmaßnahmen gegen die Transitflut! Unter Freunden macht man so etwas nicht. Das nennt man mit den „Genagelten“ ins Gesicht springen. Herzlichen Dank dafür, liebe Südtiroler!