Bitte warten

Bei den Grazer Baustellen ist Geduld gefragt

(Bild: Krone KREATIV/Christian Jauschowetz)

Wettermäßig lässt der Sommer zwar noch auf sich warten, auf den Straßen der Landeshauptstadt ist der Baustellenslalom aber längst eröffnet. Und dabei ist wieder einmal Geduld gefragt. Die lange Dauer der Baustellen lässt die nervengeplagten Grazer Verkehrsteilnehmer ratlos zurück.

Der tägliche Weg von Andritz in die Redaktion in der Innenstadt mutiert aktuell zum Baustellenslalom. Doch das ist man als gelernter Grazer ja fast gewohnt. In der morgendlichen Rushhour ist eine 15-minütige Verspätung fast schon Normalität. Und in anderen Einfahrtsrouten sieht‘s aktuell ja noch schlimmer aus. Allerdings hat man, wenn man das Kennzeichen des vor einem stehenden Auto dann auch schon rückwärts ohne hinzuschauen aufsagen kann, Zeit, das Gesehene zu hinterfragen. Warum etwa muss ausgerechnet in der Früh binnen weniger hundert Meter eine Richtungsfahrbahn mehrmals gesperrt werden? Kann man derartige Vorhaben, die ja nicht von heute auf morgen umgesetzt werden, nicht besser koordinieren? 

Eine Frage, die aber nicht nur die vielen im Stau stehenden Grazer und Pendler fraglos zurücklässt: Warum dauern Baustellen in Graz so lange? Ein Beispiel dafür ist etwa die Bahnüberführung Peter-Tunner-Gasse. Diese so wichtige Ost-West-Verbindung ist seit Jänner 2024 und noch bis Ende 2026 gesperrt. Die Renovierung einer nur wenige Meter langen Brücke dauert heutzutage offenbar stolze drei Jahre. Natürlich, die Stadt Graz nutzt die Möglichkeit, um auch gleich einen neuen Radweg zu errichten, aber die großen Veränderungen nimmt man vor Ort auch knapp eineinhalb Jahre nach Baubeginn nicht wahr.

Ein weiteres Beispiel ist der Pongratz-Moore-Steg zwischen Gösting und Andritz. Aus Sicherheitsgründen ist der seit Juli 2023 gesperrt. Läuft alles nach Plan, soll immerhin im Herbst dieses Jahres mit dem Neubau begonnen werden – Fertigstellung Ende 2026. Die Stadtverantwortlichen rechtfertigen dies mit der komplizierten Beschaffenheit des Stegs und den dafür notwendigen Verfahren. Kompliziert ist‘s mit der Dauer aber auch, die Geduld für derartige Vorgänge aufzubringen.