Nach mehr als neun Monaten ist die Anklage gegen die Besitzerin (40) von einem ehemaligen Wirtshaus in Schönau im Mühlkreis (OÖ) fertig. 16 Bewohner und ein Gast waren gefährdet. Obwohl anfangs ein rechtsextremer Anschlag auf die Asylunterkunft vermutet worden war, stand zum Schluss die Wirtin im Fokus.
Auf der „Mühlviertler Alm“ gibt’s offenbar a Sünd‘: In der Nacht von 9. auf 10. September brach im ehemaligen Gasthaus Oberndorfer Stub’m in Schönau im Mühlkreis ein Brand aus. „Bei unserem Eintreffen haben die Flammen aus den Fenstern der ehemaligen Gaststube geschlagen. Die Stube und zwei Nebengebäude sind in Vollbrand gestanden. Sechs Asylwerber wurden verletzt, sie sind mit Verdacht auf Rauchgasvergiftungen in die Krankenhäuser eingeliefert worden“, berichtete damals Feuerwehrkommandant Roman Pointner.
Insgesamt waren 16 Asylwerber und ein Gast in dem 2023 geschlossenen Wirtshaus untergebracht.
Laut Anklage ist das Motiv für die Herbeiführung der Feuersbrunst in den finanziellen Problemen der Beschuldigten zu sehen.
Ulrike Breiteneder, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz
Bild: Kerschbaummayr Werner
Wohl kein Anschlag
In der 2000-Einwohner-Gemeinde machte rasch das Gerücht die Runde, dass bei dem Feuer „nachgeholfen“ worden sei. Während Vertreter von SPÖ und Grünen noch einen rechtsextremen Anschlag befürchteten, rückte die Wirtin (40) immer mehr in den Fokus der Ermittler. Denn bei den Erhebungen stellte sich heraus, dass es insgesamt drei Brandstellen gegeben hatte. Doch die bald einzige Verdächtige erwies sich als Steherin – und das bis heute.
Angeklagte Wirtin schweigt
Sie wird nun – das ist am Freitag quasi brandaktuell bekannt geworden – wegen Herbeiführung einer Feuersbrunst angeklagt. Die Frau ist aber nicht geständig, sondern sagt nur, sie sei im Haus gewesen, weil sie nach der defekten Heizung sehen wollte.
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