„Trump, lass es sein!“
Alcatraz-Wiedereröffnung: Ex-Häftling ist entsetzt
„Dieser Ort gehört in die Vergangenheit und sollte dort bleiben!“ Er ist zwar nach eigener Aussage ein großer Fan von Donald Trump, doch mit einer fixen Idee des Präsidenten kann sich Charlie Hopkins überhaupt nicht anfreunden: die Neueröffnung der Gefängnisinsel Alcatraz. Dort kennt sich der 93-Jährige zu seinem Leidwesen bestens aus. Denn er ist der letzte noch lebende Insasse, der in dem berühmt-berüchtigten Knast eingekerkert war.
Der wegen Kidnappings und Raubüberfall zu 17 Jahren Gefängnis verurteilte Hopkins wurde 1955 nach Alcatraz gebracht. Dem Sender BBC verriet er, woran er sich nach all den Jahrzehnten noch am meisten erinnert: „An die tödliche Stille“. Diese wurde nur gelegentlich durch das Horn eines Schiffs in dem eiskalten und mit Haien verseuchten Wasser vor San Francisco durchbrochen: „Es war der Sound der Einsamkeit. Man war so einsam, dass man weinen konnte.“
Fluchtversuch mit Eisensäge scheiterte
Noch mehr machte dem damals 23-Jährigen die schreckliche Langeweile zu schaffen: „Es gab nichts zu tun, als auf und ab in der Zelle zu tigern, den Boden zu wienern oder Liegestütze zu machen.“ Hopkins gehörte auch zu den Häftlingen, die vergeblich versucht hatten, vom „The Rock“ (der Spitzname von Alcatraz) zu fliehen: „Ich konnte eine Eisensäge stehlen. Mit der wollten wir die Gitterstäbe des Küchenfensters im Keller aufsägen.“ Nur dass die Wachen die Säge in der Zelle eines Komplizen fanden und der Plan so aufflog. Hopkins musste daraufhin eine sechsmonatige Isolierhaft im „D Block“ verbringen, ehe man ihn 1958 in ein Hochsicherheitsgefängnis in Missouri verlegte.
In diesem Beitrag wird ein Bild des Alcatraz-Häftling gezeigt:
„Diese Idee ist von vorneherein so tot, wie alle Häftlinge“
Hopkins kam 1963 frühzeitig wieder frei, im selben Jahr, in dem die Gefängnisinsel auf Dauer dicht machte. Heute lebt er in Florida, verbringt die meiste Zeit vor dem Fernseher und verfolgt die Politik seines Präsidenten. Der Greis war geschockt, als er live auf „FoxNews“ hörte, wie Trump eine geplante Neueröffnung von Alcatraz als Symbol seines Regimes für „Recht und Ordnung“ verkündete: „Diese Idee ist von vorneherein so tot, wie alle Häftlinge, die jemals in den Zellen dort gefangen waren – außer mir natürlich!“ So müsste man laut Hopkins zuerst einmal Rohre durch die Bay legen, um ein Abwassersystem zu bauen. Damals sei das Klärwasser einfach ins Meer geleitet worden: „Allein das wäre schon sündhaft teuer und auch die Gebäude waren zu meinen Zeiten schon ziemlich heruntergekommen!“
Knapp 67 Jahre nachdem er „The Rock“ auf Nimmerwiedersehen sagte, hat der Ex-Knacki einen guten Ratschlag fürs Weiße Haus: „Man soll Alcatraz dort lassen, wo es hingehört – „in der Vergangenheit“. Denn selbst ein Donald Trump „kann die Uhr der Zeit nicht zurückdrehen“.
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