US-Präsident Donald Trump sieht sich mit ungewohntem Gegenwind konfrontiert – dieser kommt nämlich nicht von Demokraten oder liberalen Medien, sondern aus den eigenen Reihen. Weil er ein Luxusflugzeug der katarischen Königsfamilie im Wert von rund 370 Millionen Euro (etwa 400 Millionen US-Dollar) annehmen möchte, muss er sich von seinen MAGA-Anhängern viel Kritik gefallen lassen.
Das Geschenk, ein umgebauter Boeing-747-8-Jumbojet, wurde zuletzt in Medienberichten als „Palast am Himmel“ beschrieben. Es handelt sich um eine 13 Jahre alte Maschine, die bisher als Privatflugzeug der katarischen Herrscherfamilie genutzt wurde.
Trump: „Wäre dumm, es nicht anzunehmen“
Trump verteidigte die Entscheidung öffentlich: „Ich wäre dumm, ein so teures Geschenk abzulehnen“, sagte er gegenüber Reportern. Die Maschine sei für das Verteidigungsministerium als vorübergehender Ersatz für die Air Force One gedacht und soll am Ende seiner Amtszeit in eine Trump-Stiftung übergeben.
Loomer: „Würde eine Kugel für ihn nehmen, aber ...“
Doch zahlreiche prominente Unterstützer aus dem MAGA-Lager („Make America Great Again“) sehen die Sache anders – und äußern ungewöhnlich scharfe Kritik. So schrieb etwa die rechte Aktivistin Laura Loomer, die als enge Verbündete Trumps gilt, auf X (vormals Twitter): „Ich liebe Präsident Trump. Ich würde eine Kugel für ihn nehmen. Aber wir können kein 400-Millionen-Dollar-Geschenk von ,Dschihadisten in Anzügen‘ annehmen.“
Katar habe Verbindungen zu Hamas und finanziere laut Loomer indirekt Gruppen, die US-Soldaten getötet hätten.
Shapiro: „Bei Biden, wären wir ausgerastet“
Ben Shapiro, ein einflussreicher konservativer Autor, nannte das Geschenk „skeezy“ – also dubios. In seinem Podcast sagte er: „Das ist nicht ,America First‘. Wenn Hunter Biden das getan hätte, würden wir ausrasten.“ Für Shapiro widerspricht das Geschenk Trumps zentralem Wahlversprechen, den „Sumpf trockenzulegen“.
Auch Mark Levin, konservativer Radio-Moderator, und Senator Josh Hawley aus Missouri meldeten sich zu Wort. Hawley sagte: „Es wäre besser, wenn die Air Force One ein großes, wunderschönes Flugzeug wäre, das in den Vereinigten Staaten gebaut wurde. Das wäre ideal.“
Sogar Republikaner fürchten Bestechung
Sogar Republikaner im Senat stellen die Entscheidung infrage. Senator Rand Paul warnte vor einem „Anschein von Unangemessenheit“ – egal ob legal oder nicht. Auch aus juristischer Sicht wird das Geschenk kritisch gesehen. Laut Experten könnte es einen Verstoß gegen die Emoluments Clause der US-Verfassung darstellen, die Geschenke von ausländischen Regierungen an US-Beamte ohne Zustimmung des Kongresses verbietet.
Das Weiße Haus betont hingegen, dass alle rechtlichen Vorgaben eingehalten würden. Rechtliche Gutachten bescheinigen dem Vorhaben demnach juristische Zulässigkeit, wenn der Jet vor Ende von Trumps zweiter Amtszeit offiziell einer öffentlichen Institution übergeben wird.
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