Tödlicher Fehler

Seilschaft stürzt doppelt ab, nur einer überlebt

Ausland
14.05.2025 13:05

In den North Cascades im US-Bundesstaat Washington hat sich ein tragisches Bergdrama ereignet: Drei Bergsteiger stürzten in den Tod, ein vierter Mann überlebte schwer verletzt – und schaffte es, trotz innerer Verletzungen Hilfe zu holen.

Am Sonntag stürzten die vier erfahrenen Kletterer beim Abstieg im Gebirgsmassiv der North Early Winters Spire in den North Cascades aus einer Höhe von fast 60 Metern in die Tiefe. Nach Angaben der örtlichen Behörden waren alle vier Männer an denselben Sicherungspunkt gebunden, als sich dieser aus der Felswand löste.

Verunglückter fuhr für Notruf noch 100 Kilometer
Die drei Männer im Alter von 36, 47 und 63 Jahren starben noch an der Unglücksstelle. Der vierte Kletterer überlebte den Absturz – obwohl er zunächst selbst nicht wusste, wie schwer er verletzt war. Nach dem Vorfall gelang es ihm, sich aus eigener Kraft aus dem steilen, verschneiten Gelände zu befreien.

Er wanderte mehrere Kilometer zurück zum nächstgelegenen Auto, fuhr etwa 100 Kilometer westwärts in Richtung Newhalem und setzte dort über ein öffentliches Münztelefon den Notruf ab. Erst später stellte sich heraus, dass er ernsthafte innere Verletzungen davongetragen hatte.

Ein Sicherungspunkt versagt – drei Leben enden
Der Unfall ereignete sich während des Abstiegs über die sogenannte Early Winter Couloir, eine steile Rinne zwischen den markanten Felsformationen North und South Early Winters Spire. Die Männer hatten ihren Aufstieg offenbar aufgrund einer herannahenden Wetterfront abgebrochen.

Laut David Yarnell, stellvertretender Sheriff im Okanogan County, waren alle vier Kletterer an einem einzigen Sicherungspunkt eingehängt – das ist eine Vorgehensweise, die „nicht empfohlen“ wird; ein ungewöhnlicher und letztlich fataler Fehler.

Sicherungspunkt gab einfach nach
Ob es sich bei dem Anker um eine vorinstallierte Verankerung oder um eigenes Material handelte, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Klar ist jedoch: Der Sicherungspunkt hielt der Belastung nicht stand.

Nach dem etwa 60 Meter tiefen Sturz rutschten die Männer noch einmal rund 60 weitere Meter eine felsige, teils mit Schnee bedeckte Rinne hinab. Die Ausrüstung, die später am Unfallort gefunden wurde – darunter Seile, Karabiner und Klettergurte – soll nun auf mögliche Mängel geprüft werden.

Rettung in schwierigem Gelände
Rettungskräfte des Okanogan County sowie Freiwillige der örtlichen Bergrettung erreichten gegen 11.30 Uhr die abgelegene Unfallstelle westlich der Ortschaft Mazama. Aufgrund des technisch anspruchsvollen Geländes wurde auch ein Hubschrauberrettungsteam als Unterstützung angefordert.

Die Identität der Verstorbenen wurde bislang nicht öffentlich bekannt gegeben. Die Behörden bestätigten jedoch, dass alle vier Männer aus der Region Renton im Bundesstaat Washington stammten.

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