Technologische Hilfe

Linzer Uni bei Jagd nach dreifachem Mörder aktiv

Oberösterreich
12.05.2025 11:00

Der Linzer JKU-Professor Oliver Bimber und sein Team unterstützen mit ihrer Technologie die deutsche Polizei bei der Suche nach dem seit April fieberhaft gesuchten „Westerwald Killer“. Der Verdächtige soll ein Ehepaar und dessen 16-jährigen Sohn in Weitefeld (Rheinland-Pfalz) getötet haben und untergetaucht sein.

Am 6. April erreichte der Notruf einer Frau die Polizei in Weitefeld (Deutschland). Als die Beamten bei ihrem Haus eintrafen, fanden sie nicht nur die Anruferin (44) tot vor, sondern auch die Leichen ihres Mannes (47) und Sohnes (16). Die Polizisten sahen noch, dass eine Person durchs Fenster floh.

Seit damals sucht die Polizei den tatverdächtigen Alexander Meisner (61), von dem aber jede Spur fehlt. Vermutet wird, dass er sich in einem weitläufigen Gebiet im Westerwald versteckt haben könnte oder vielleicht gar nicht mehr am Leben ist.

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Ich bin selber in einem Nachbarort von Weitefeld aufgewachsen, mein Bruder und seine Familie leben immer noch dort. Daher nehme ich auch persönlich Anteil an der Suche nach dem Verdächtigen.

Oliver Bimber, Vorstand des JKU-Instituts für Computergrafik

Die Menschen vor Ort sind aber stark verängstigt. „Viele trauen sich nicht, ihre Kinder ins Freie zu lassen“, sagt Oliver Bimber, Leiter des Instituts für Computergrafik an der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz. Auch Bimbers Bruder lebt samt Familie nur fünf Kilometer vom Tatort entfernt.

Polizei Hilfe angeboten
„Da ich persönlich großen Anteil an dieser Tätersuche nehme, habe ich die Polizei kontaktiert und Hilfe angeboten“, erklärt der Uni-Professor, dessen Institut 2018 das Abtastverfahren AOS entwickelt hatte, mit dem unter dichter Vegetation verborgene Objekte sichtbar gemacht werden können.

50.000 Einzelbilder waren erstellt worden, die dann an der JKU nach Farbanomalien durchforstet wurden. (Bild: JKU)
50.000 Einzelbilder waren erstellt worden, die dann an der JKU nach Farbanomalien durchforstet wurden.

Bimber kontaktierte auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin, das ein speziell angepasstes Kamerasystem in ein Forschungsflugzeug der FH Aachen integrierte. Mit diesem Flugzeug wurde vergangene Woche das fast 25 Quadratkilometer große Waldgebiet kartiert. Dabei entstanden mehr als 50.000 Einzelbilder mit einer Auflösung von 4 Zentimetern am Boden.

Farbanomalien auf Aufnahmen
Um diese riesige Datenmenge (30 Terabyte) zeiteffizient durchforsten zu können, wurde von der JKU ein Verfahren eingesetzt, das Farbanomalien (etwa durch Kleidung) entdeckt und markiert. „Dadurch können auch kleinste Dinge, wie Objekte, Personen oder Unterstände rasch identifiziert werden“, so Bimber.

Zur Datensichtung bedienten sich die Forscher einer Online-Crowd-Suche, an der sich 160 Freiwillige beteiligten. 240 Verdachtsfälle wurden der Polizei übermittelt und geprüft. Bimber: „Der Gesuchte war leider unauffindbar. Vielleicht liegt er in einer Höhle oder einem Teich?“



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