Das Zusammentreffen der beiden Präsidenten Trump und Selenski aus Anlass des Begräbnisses von Papst Franziskus war bemerkenswert, findet Autor Robert Schneider.
Noch im Februar schrie alle Welt auf, weil Donald Trump den ukrainischen Präsidenten Selenskyj im Weißen Haus wie einen Schulbub hatte strammstehen lassen. „Du hast keine Trümpfe in der Hand“ und „Du solltest dankbarer sein“, ließ er Selenskyj vor laufenden Kameras wissen. In den Medien rumorte es vom endgültigen Bruch zwischen David und Goliath. Man ging davon aus, dass es das war mit den ersehnten Friedensbemühungen im Russland-Ukraine-Krieg.
Dann starb der Papst, und auf einmal war alles wieder anders. Was das Eine mit dem Anderen zu tun hat? Na, die Herren Präsidenten kündigten sich zur Beisetzung des verblichenen Franziskus an, samt ihren Ehefrauen. Schöne Gelegenheit, endlich wieder Rom zu sehen und bei Dolce & Gabbana shoppen zu gehen, dachten die Ladies. Ach, und der Trevi-Brunnen! Man war auch einmal verliebt. Lange ist’s her.
Die Herren hingegen ließen sich zwei rot-goldene, samtgepolsterte Stühle kommen und talkten fünfzehn Minuten miteinander in einem riesigen, vatikanischen Saal. Nur monumentale Marmorsäulen und erzene Türen umstanden sie. Und ein paar eilfertig wichtelnde Priester.
„Wo sind wir stehengeblieben?“, wird Trump vermutlich gefragt haben. Selenskyj wird ihn daran erinnert haben, dass bei ihm daheim noch immer Krieg ist. „Es war ein sehr symbolträchtiges Treffen, das das Potenzial hat, ein historisches zu werden, wenn wir gemeinsame Ergebnisse erzielen“, verlautbarte Selenskyj nach dem Treffen auf Telegram.
Blablabla. Ich ziehe allerdings einen ganz anderen Schluss aus dem Treffen. Es stellt das Wunder dar, das Papst Franziskus braucht, damit der Seligsprechungsprozess beginnen kann, denn eigentlich haben sich Trump und Selenskyj geschworen, nie mehr ein Wort miteinander zu sprechen.
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