Wegen illegaler Preisabsprachen muss das vor allem für seine Kopfhörer bekannte Unternehmen Sennheiser eine Strafe von sechs Millionen Euro in Deutschland zahlen. Der Hersteller von Audioprodukten habe jahrelang bei Händlern interveniert, um höhere Preise im Laden zu erreichen, teilte das deutsche Kartellamt mit.
Seit mindestens 2015 habe das Unternehmen mit Sitz in Wedemark bei Hannover regelmäßig die Verkaufspreise der eigenen Produkte beobachtet. Händler, die diese deutlich unter der von Sennheiser vorgesehenen unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) verkauften, seien zur Anpassung der Preise aufgefordert worden.
Das Vorgehen sei vorsätzlich gewesen, begründete das deutsche Kartellamt seine Entscheidung: So seien Mitarbeitende zum Kartellrecht geschult worden, hätten die Erkenntnisse aber zur Verschleierung genutzt.
Sennheiser verkaufte Sparte in die Schweiz
Von der Strafe ebenfalls betroffen sind drei verantwortliche Mitarbeitende sowie die deutsche Tochter des Hörgeräteherstellers Sonova. Das Schweizer Unternehmen hatte im März 2022 das Privatkundengeschäft von Sennheiser übernommen und unter derselben Marke fortgeführt.
Die Absprachen seien auch nach der Übernahme in geringerem Maße fortgesetzt worden, bis das Kartellamt im September 2022 eine Durchsuchung veranlasst habe, teilte die Behörde weiter mit.
Kartellstrafen auch in Österreich
In Österreich hat die Bundeswettbewerbsbehörde bereits im Dezember 2024 gegen Sonova und Sennheiser Geldstrafen wegen „vertikaler Absprachen“ in Höhe von 534.000 bzw. 100.000 Euro beim Kartellgericht beantragt. Unter vertikalen Preisabsprachen versteht man Absprachen zwischen Unternehmen, die auf unterschiedlichen Stufen der Lieferketten tätig sind.
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