KAT-Züge rückten an

Kein „Brand aus“ in Sicht, Warnung bleibt aufrecht

Tirol
29.06.2025 11:29

Weiter keine Entwarnung in Osttirol: Seit Samstagnachmittag wütet in Nußdorf-Debant ein Brand auf dem Areal einer Recycling-Anlage. Nach wie vor kämpfen Hunderte Einsatzkräfte gegen das Inferno an. Der Brand konnte über Nacht zwar etwas eingedämmt werden, die Warnung an die Bevölkerung, Türen und Fenster geschlossen zu halten, bleibt aber vorerst aufrecht. Sonntagfrüh rückten weitere Katastrophenzüge an.

„Ziel für die Nacht war es, die Ausbreitung des Brandes über das Gelände hinaus zu verhindern“, schilderte Elmar Rizzoli, Leiter des Tiroler Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement, Sonntagfrüh im Gespräch mit der „Krone“. Das sei auch gelungen. Mit weitreichenden Wasserwerfern konnte das Inferno auch „etwas eingedämmt“ werden.

Eine Drohnenaufnahme.
Eine Drohnenaufnahme.(Bild: BFV Kufstein)
Sonntagvormittag stieg immer noch dichter Rauch auf.
Sonntagvormittag stieg immer noch dichter Rauch auf.(Bild: Martin Oberbichler)

Weitere KAT-Züge zur Unterstützung
Die Löscharbeiten in der Recycling-Anlage laufen weiter auf Hochtouren. Hunderte Einsatzkräfte waren auch am Sonntag wieder vor Ort. „Weitere Katastrophenzüge aus den Bezirken Kufstein und Kitzbühel rückten in der Früh an“, so Rizzoli weiter. Bereits am Samstagabend war in Osttirol ein KAT-Zug aus Oberkärnten eingetroffen – mit Tanklöschfahrzeugen, Pumpen und Schlauchmaterial.

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Vor den Einsatzkräften liegt jedenfalls noch ein hartes Stück Arbeit.

Elmar Rizzoli, Leiter Krisen- und Katastrophenmanagement

Polizei lässt keinen durch: „Zu gefährlich“
Wie lange der Einsatz noch ungefähr andauern werde, darüber wagte Rizzoli keine Prognose abzugeben. „Vor den Einsatzkräften liegt jedenfalls noch ein hartes Stück Arbeit.“ Auch Bezirksfeuerwehrkommandant Harald Draxl, geht davon aus, dass der Einsatz noch länger andauern wird.

Bezirksfeuerwehrkommandant Harald Draxl über die Lage am Vormittag:

Die Polizei riegelte das Areal und das umliegende Gebiet ab. Niemand darf durch. „Zu gefährlich“, hieß es. Seitens der Landespolizeidirektion hieß es, man unterstütze die Osttiroler Kollegen mit Kräften aus Nordtirol, auch zur Ablöse. Ebenfalls seien Drohnen im Einsatz, um die Brandstelle stets genau zu überwachen. „Im ganzen Talboden riecht nach Rauch, auch in der Luft sieht man Partikel“, schildert ein Augenzeuge gegenüber der „Krone“.

Warnung an Bevölkerung bleibt aufrecht
Die Warnung an die Osttiroler Bevölkerung bleibe nach wie vor aufrecht, betonte Krisenmanager Rizzoli weiter. Bereits am Samstagnachmittag waren die Menschen in Nußdorf-Debant und den umliegenden Gemeinden aufgefordert worden, Fenster und Türen unbedingt geschlossen zu halten und unnötige Aufenthalte im Freien zu vermeiden.

AT-Alert in sieben Gemeinden ausgelöst
Samstagnachmittag, gegen 13.30 Uhr, war der verheerende Brand ausgebrochen. Aufgrund der massiven Rauchentwicklung wurde eine behördliche Gefahreninformation an die in den Gemeinden Nußdorf-Debant, Lienz, Iselsberg-Stronach, Lavant, Tristach und Dölsach eingeloggten Mobiltelefone ausgelöst. Dieser AT-Alert des Landes wurde am Abend auf die Gemeinde Nikolsdorf ausgeweitet.

Stromabschaltung, Bahnstrecke gesperrt
Zwischen Lienz und Oberdrauburg wurde der Bahnverkehr eingestellt. Im Nahbereich des Brandes gab es zudem eine bewusste Stromabschaltung. Ein Fokus lag auch darauf, eine Stromleitung, die im Bereich des Areals liegt, sowie einen Mast im Nahbereich vor den Flammen zu schützen. Schwimmbäder wurden evakuiert, Veranstaltungen abgesagt.

Aufgrund der Rauchentwicklung wurde in sieben Gemeinden AT-Alert ausgelöst.
Aufgrund der Rauchentwicklung wurde in sieben Gemeinden AT-Alert ausgelöst.(Bild: Ivana Kis)

Heftige Explosionen auf Areal
Im Laufe des Samstagnachmittags breiteten sich die Flammen „massiv“ aus. Es kam auch zu heftigen Explosionen. Ein direkter Löscheinsatz war für die Einsatzkräfte aufgrund „massiver Eigengefährdung“ zunächst nicht möglich, hieß es. Aufgrund dessen kamen schlussendlich die weitreichenden Wasserwerfer zum Einsatz. Um den betroffenen Bereich wurde noch am Abend ein Sperrkreis errichtet, um die Gefährdung für unbeteiligte Personen so gering wie möglich zu halten.

Verletzte und beschädigte Einsatzfahrzeuge
Das Land hatte am späten Samstagnachmittag dazu aufgerufen, in Osttirol auf die traditionellen Herz-Jesu-Feuer zu verzichten. Wenn noch etwas passiere, stünden keine Feuerwehren mehr zur Verfügung, hieß es. Durch das Brandgeschehen wurden bereits mehrere Einsatzfahrzeuge in Mitleidenschaft gezogen, fünf Feuerwehrleute zogen sich Verletzungen zu.

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