Achtlos in der Natur weggeworfene Zigarettenstummel bzw. das darin enthaltene Nikotin sind nicht nur oftmals Auslöser für Waldbrände, sondern auch für Insekten wie Ameisen pures Gift.
Eine neue Studie der Universität Graz zeigt, dass achtlos weggeworfene Zigarettenstummel nicht nur von Pflanzen aufgenommen, sondern auch für Insekten, besonders Ameisen, ein tödliches Risiko darstellen können.
Das Gift gelangt über Pflanzen in ihre Nahrungskette und kann vor allem bei bereits geschwächten Ameisen verheerende Folgen haben.
Nikotinhaltige Pestizide sind in Österreich mittlerweile verboten. Dennoch bleibt die Nikotinverschmutzung ein Problem. Es findet sich weiterhin in Böden und Pflanzen.
„Nikotin verschmutzt Nahrungsquellen“
„Zigarettenstummel gehören zum weltweit häufigsten Abfall“, wie Jason Rissanen vom Institut für Biologie der Uni Graz aus internationalen Studien weiß. „Das Restnikotin reichert sich dann in hohen Konzentrationen im Blüten-Nektar an und verschmutzt damit Nahrungsquellen für Ameisen und andere Insekten“, so der Ökologe.
Sterblichkeitsrate von geschwächten Tieren erhöht
Mit Dalial Freitak, der Grazer Forschungsgruppenleiterin für Insektengesundheit und -biologie, ging er der Frage nach, wie sich das mit Nikotin verunreinigte Futter im Vergleich zu nikotinfreiem Futter auf Ameisen auswirkt. Die Studie ergab, dass Nikotin zwar keine Auswirkungen auf gesunde Ameisen hat, jedoch die Sterblichkeitsrate bei Ameisen mit Pilzinfektionen erhöht, je höher die Nikotinkonzentration ist.
Sorge um Populationen
Sie warnen sie vor den zusammenwirkenden Effekten von Nikotin und Krankheitserregern, die den Rückgang von Insektenpopulationen weiter verschärfen könnten: „Bakterien und Viren spielen für den Rückgang von Insekten eine bedeutende Rolle. Wir müssen daher jedem zusätzlichen Aspekt, der den Zustand verschlimmern könnte, große Aufmerksamkeit schenken.“
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