Spät, aber doch sorgt der jüngste Besuch von Ali Erbaş, dem Chef-Imam des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, in Wien für Wirbel. ÖVP-Integrationsministern Claudia Plakolm übt gegenüber der „Krone“ Kritik und ist vor allem aufgrund der Kooperation mit der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich besorgt.
Die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) will künftig noch enger mit der türkischen Religionsbehörde kooperieren und lud eben dazu sogar ihren Chef nach Wien ein. Ali Erbaş, Chef-Imam des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan in Ankara von der Diyanet, kam vergangene Woche zu Besuch und nahm hierzulande gleich an mehreren Veranstaltungen teil.
Kooperation in der Kritik
Unter anderem unterzeichnete er gemeinsam mit Ümit Vural, dem Präsidenten der IGGÖ, auch ein Memorandum of Understanding, zur Vertiefung der Kooperation. In der Vergangenheit war Erbaş auch durch Hetze gegen Israel und die LGBTIQ-Community auf.
Diese Einflussnahme aus dem Ausland geht sich in meinen Augen nicht aus. Ich kann das als Integrationsministerin weder gut finden, noch unkommentiert lassen, wenn mit einer Person wie Ali Erbaş eine Kooperation unterzeichnet wird.
Claudia Plakolm, Integrationsministerin (ÖVP)
Zeitverzögert sorgen seine Auftritte bei Integrationsministern Claudia Plakolm für Kritik. „Das widerspricht völlig dem, was ich mir als Integrationsministerin erwarte und auch einfordere“, erklärt sie. Man habe auch gegenüber der IGGÖ klare Worte gefunden.
„Ich erwarte mir, dass die Menschen Deutsch lernen, arbeiten und unsere Gesetze und Werte nicht nur akzeptieren, sondern auch danach leben“, hält die Integrationsministerin fest.
Menschen, die derartige Werte vertreten und nach Österreich tragen wollen, seien in Österreich nicht willkommen, so Plakolm.
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