Am Sonntag ist Muttertag! Zu diesem Anlass werden gerne Blumen verschenkt. In vielen Sträußen sind allerdings noch Pestizid-Rückstände zu finden. Ein Test im Auftrag von Global 2000 liefert ein ernüchterndes Ergebnis: Kein einziger der untersuchten Sträuße war ganz frei von Umwelt-Giften.
„Bis zu 30 verschiedene Pestizide konnten je Blumenstrauß nachgewiesen werden“, fasst Pestizid-Expertin Waltraud Novak das Testergebnis zusammen. Das sei auch ein Gesundheitsrisiko. „Fortpflanzungs-Schäden, Krebserkrankungen oder Störungen im Hormonhaushalt sind nur einige der möglichen Auswirkungen”, mahnt sie.
Bis zu 19 verschiedene Substanzen
Das Labor fand auf allen zehn untersuchten Sträußen Pestizide mit besonders negativen Eigenschaften für die Gesundheit. „Das negative Highlight unseres Tests war ein gemischter Blumenstrauß mit insgesamt 19 gesundheitlich hochproblematischen Substanzen”, so Novak.
„Unbekannte Gefahrenquelle“
Auf mehr als der Hälfte der Sträuße wurden zehn oder mehr Pestizide gefunden. Novak warnt: Man wisse nicht, wie die einzelnen Substanzen miteinander reagieren und ob sich bestimmte Risiken dadurch verstärken können. „Hier schlummert möglicherweise eine unbekannte Gefahrenquelle“, warnt sie.
Eine positive Ausnahme gibt es aber: Auf einem Tulpenstrauß aus Österreich fand das Labor nur drei Pestizide.
Verbotene Pestizide gefunden
Fast alle Blumensträuße waren mit Pestiziden belastet, die in der EU gar nicht erlaubt sind. „Teilweise finden sich Substanzen, die seit über einem Jahrzehnt in der Europäischen Union nicht mehr zugelassen sind“, meint Novak. Sie nimmt aber auch die Blumenhändler in die Pflicht: „Von den Anbietern erwarten wir, dass sie nur Blumen anbieten, die nicht die Umwelt vergiften oder die menschliche Gesundheit gefährden.“
Herkunftsangaben fehlen oft
Auch die Angaben zur Herkunft lassen zu wünschen übrig. Bei neun von zehn Sträußen stand nicht darauf, woher sie kommen, kritisiert die Expertin. „Die meisten Blumen kommen über den Hafen von Rotterdam nach Europa, die Produktion erfolgt jedoch fast ausschließlich in Ländern wie Kenia, Tansania oder Ecuador“, erklärt sie.
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