Ach, übrigens...

Sammlung des Papstes

Vorarlberg
06.05.2025 12:55

Am Mittwoch beginnt in Rom das Konklave – die Wahl eines neuen Papstes. Der kann sich auf jeden Fall auf eines einstellen: Jede Menge Fußballtrikots, weiß „Krone“-Autor Harald Petermichl, der für die neueste Ausgabe seiner Kolumne „Ach, übrigens...“, hinter die Mauern des Vatikans geblickt hat.

Das von einer großen irischen Brauerei erstmals im Jahr 1955 herausgegebene Buch „Guinness World Records“ hat zu der Frage, wer denn nun weltweit die größte Sammlung an Fußballtrikots sein eigen nennt, eine klare Meinung. Demnach handelt es sich um den heute 56-jährigen und aus St. Gallen stammenden Markus Deininger, Produktmanager der St. Galler Kantonalbank, der bereits im Jahr 2013 auf sage und schreibe 1.750 verschiedene Leiberl in seiner Sammlung verweisen konnte. Heute sind es offenbar bereits 1.888. Derzeit machen allerdings vermehrt Meldungen die Runde, es gäbe noch einen anderen Sammler (genauer gesagt: hätte gegeben) mit einer möglicherweise deutlich umfangreicheren Kollektion.

„Trikotabwurfstelle am Heiligen Stuhl“
Die Rede ist von Jorge Mario Bergoglio, bis vor kurzem noch Bischof von Rom und zeitlebens bekennender Fan des argentinischen Erstligisten Club Atlético San Lorenzo de Almagro aus Buenos Aires. In seiner aktiven Zeit war der junge Jorge Mario zwar kein begnadeter Kicker, wurde aber immerhin respektvoll als „pata dura“, als Eisenfuß bezeichnet. Und so gibt es haufenweise Berichte darüber, dass bei unzähligen Audienzen Vertreterinnen und Vertreter von Fußballvereinen aus aller Welt dem Oberhirten ungefragt eine maglietta ihres Clubs überreicht und ihn oft kurzerhand auch gleich zum Ehrenmitglied auf Lebenszeit ernannt haben. „Trikotabwurfstelle am Heiligen Stuhl“ hat die Berliner „taz“ dieses Phänomen kürzlich despektierlich genannt.

2018 war die Mannschaft von Rapid Wien mit Kardinal Schönborn beim Papst zu Gast.
2018 war die Mannschaft von Rapid Wien mit Kardinal Schönborn beim Papst zu Gast.(Bild: SK Rapid Wien)

Massen an prominenten Besuchern
So war beispielsweise 2018 eine von Kardinal Schönborn und Rapid-Seelsorger Christoph Pelczar angeführte Delegation aus Hütteldorf bei einer päpstlichen Audienz in Rom, um ein grünweißes Rapid-Trikot mit der Nummer 10 und dem Aufdruck „Papa Francesco“, eine Urkunde über die lebenslange Mitgliedschaft sowie eine Sachertorte (könnte man auch sammeln) zu überreichen. Freilich gab es auch Gastgeschenke aus München, sowohl vom drittklassigen TSV 1860, als auch vom FC Bayern, zu dessen Besuch in Rom der „kicker“ 2014 ein Foto mit dem Untertitel „Händedruck der Oberhäupter“ veröffentlichte. Darauf zu sehen der unvermeidliche Karl-Heinz Rummenigge, Philipp Lahm und Manuel Neuer. Uli Hoeneß war seinerzeit leider verhindert, weil er gerade in Landsberg einsaß. Wie viele Leiberln sich nun tatsächlich im Nachlass von Papst Franziskus befinden, ist nirgends dokumentiert, aber wer auch immer demnächst die Kampfabstimmung in der Cappella Sistina gewinnen wird, täte gut daran, sich umgehend eine großzügige Vitrine für die zu erwartende Sammlung zusammenzimmern zu lassen.

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