53 Jahre nach Start!

Sowjet-Raumsonde wird in Kürze auf Erde stürzen

Wissenschaft
05.05.2025 11:48

Vor einem halben Jahrhundert hat die Sowjetunion eine Raumsonde in Richtung des Planeten Venus geschickt, die wegen Triebwerksproblemen ihrer Trägerrakete ihr Ziel aber nicht erreichte. Das dann „Kosmos 482“ bezeichnete Objekt flog seither unkontrolliert durchs Weltall und wird in wenigen Tagen auf die Erde stürzen.

„Kosmos 482“ war am 31. März 1972, vier Tage nach der Sonde „Venera 8“ (das russische Wort für Venus), die einen identen Aufbau und Missionsplan hatte, gestartet worden. Während „Venera 8“ nach 117 Tagen Flug die Venus erreichte und als erste erfolgreich auf dem Planeten landete, erreichte ihre Schwestersonde („Kosmos 482“) ihr Ziel nicht und blieb in einer elliptischen Umlaufbahn um die Erde.

„Da es sich um ein Landegerät handelt, das den Durchgang durch die Venusatmosphäre überleben sollte, ist es möglich, dass es den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre und den Aufprall unbeschadet übersteht“, sagte Marco Langbroek von SatTrackCam in Leiden in den Niederlanden. „Es gibt jedoch viele Unsicherheitsfaktoren, darunter die lange, flache Wiedereintrittsbahn und das Alter des Objekts“, so Langbroek, der mit einem Eintritt der Kapsel in die Erdatmosphäre am 10. Mai (plus/minus 2,2 Tage) – rechnet.

Was sind „Kosmos“-Missionen?

Kosmos ist übrigens eine Standardbezeichnung für diverse sowjetische bzw. russische Satelliten und Raumfahrzeuge. Diese Bezeichnung erhielten auch Satelliten (z. B. militärische Satelliten, Prototypen neuer Raumfahrzeuge), über man keine genauere Auskunft erteilen wollte. Und auch fehlgeschlagene Missionen erhielten oft im Nachhinein Kosmos-Bezeichnungen – so wie auch die fehlgeschlagene Venus-Mission, die „Kosmos 482“ getauft wurde.


Die Landesonde  – ein kugelförmiges Objekt mit einem Durchmesser von rund einem Meter und einem Gewicht von mehr als einer halben Tonne – der gescheiterten Mission wurde von der Trägerrakete abgetrennt und verlor in den vergangenen 53 Jahren stetig an Höhe. Experten erwarten, dass sie zwischen dem 7. und 13. Mai wieder in die Erdatmosphäre eintritt. „Kosmos 482“ wurde so konstruiert, dass die Sonde den Eintritt in die unwirtliche Venusatmosphäre übersteht.

Der niederländische Satellitenbeobachter Ralf Vandebergh hat bereits eine erste Reihe von Bildern der Kapsel in der Erdumlaufbahn aufgenommen. „Wir sehen klar eine kompakte Kugel!“, sagte er. Wo diese genau abstürzen wird, ist aber unklar. Weil rund 70 Prozent unseres Planeten mit Wasser bedeckt sind, ist es aber sehr wahrscheinlich, dass „Kosmos 482“ in einem Ozean landet.

Planet mit lebensfeindlichen Bedingungen
Grundsätzlich herrschen auf der Venus lebensfeindliche Bedingungen, die Durchschnittstemperatur beträgt 460 Grad Celsius, der atmosphärische Druck liegt bei 90 Bar. Doch diese Werte gelten aber nur für die Oberfläche des etwa erdgroßen Planeten. In 55 Kilometern Höhe liegt die Temperatur zwischen 0 und 20 Grad Celsius und der Druck ist mit jenem auf unserer Erde vergleichbar.

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