Grenzen gesperrt

Teppiche gegen Seuche: „Sind in Krisensituation“

Burgenland
05.04.2025 18:29

Lokalaugenschein bei Klingenbach im Burgenland: Die Staus an den noch offenen Grenzübergängen sind vorerst überschaubar. Am Montag könnte sich das allerdings ändern.

Schauplatz Grenze Klingenbach am Samstagnachmittag: Bei der Einreise kommt es immer wieder zu kleinen Staus und Verzögerungen. Die von Ungarn kommenden Autos werden umgeleitet und müssen über zwei in Ameisensäure getränkte Seuchenteppiche fahren, bevor sie ihre Reise fortführen dürfen. Manche Autofahrer halten kurz an und sprechen die Polizisten an.

Genaue Kontrollen
Immer wieder werden auch weiße Lieferwagen aus dem Verkehr gefischt und genauer kontrolliert. Die Einfuhr von tierischen Produkten sowie lebenden Tieren sei nicht gestattet, erklärt Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner beim Lokalaugenschein. Zurückgewiesen wurde bisher noch kein Fahrzeug.

Lieferwagen werden genauer kontrolliert.
Lieferwagen werden genauer kontrolliert.(Bild: Krone KREATIV/Christoph Miehl)

Grenzen auch für Fußgänger gesperrt
Insgesamt 21 kleine Grenzübergänge sind seit Samstag gesperrt – auch für Fußgänger und Radfahrer, wie Oberstleutnant Helmut Marban von der Landespolizeidirektion betont. Haider-Wallner appelliert zudem, Hunde entlang der Grenze nicht frei laufen zu lassen, da diese das Wild unnötig aufscheuchen könnten.

Bundesheer im Dienst
Bis Samstagabend werden alle offenen Übergänge im Nord- und Mittelburgenland mit Seuchenteppichen ausgestattet sein, so die Landesvize. Ab dann soll auch das Bundesheer im Zuge des Assistenzeinsatzes bei den Autobahn-Grenzübergängen zum Einsatz kommen, hieß es in Klingenbach.

Lokalaugenschein bei Klingenbach mit Gebhardt, Marban und Haider-Wallner.
Lokalaugenschein bei Klingenbach mit Gebhardt, Marban und Haider-Wallner.(Bild: Christoph Miehl)

Staus ab Montag erwartet
Nickelsdorf verfügt über drei Fahrspuren mit Seuchenteppichen, Kittsee über zwei. Eine Ausweitung wird es laut Gerald Gebhardt, Leiter des Bau- und Betriebszentrums Nord der Baudirektion, nicht geben. Da ab Montag mit einer höheren Verkehrsfrequenz an den offenen Übergängen gerechnet wird, wird um Verständnis für mögliche Wartezeiten und Unannehmlichkeiten gebeten. „Wir sind im Moment in einer Art Krisensituation“, so Gebhardt.

Maßnahme gegen Ausbreitung
Für Haider-Wallner sind die Seuchenteppiche eine wichtige Maßnahme, um die Wahrscheinlichkeit einer Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche zu verringern. Wie effizient diese seien, könne aber nicht mit Sicherheit gesagt werden. Rund 1000 Liter Lösung werden innerhalb von zwölf Stunden auf einen Teppich aufgebracht. „Gemeinsam können wir Tausenden Tieren das Leben retten und Schaden von der Landwirtschaft abwenden“, rief Haider-Wallner dazu auf, auf nicht notwendige Fahrten nach Ungarn oder die Slowakei zu verzichten. 

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt