Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat den Sieg über die Hamas als wichtigeres Ziel im Gaza-Krieg bezeichnet als die Rückkehr der Geiseln. Diese sei zwar „ein sehr wichtiges Ziel“, das oberste sei aber der Sieg über Israels Feinde.
Nach israelischen Informationen werden derzeit noch 24 Geiseln sowie 35 Leichen von Verschleppten im Gazastreifen festgehalten. Angehörige werfen Netanyahu seit längerem vor, das Leben der Verschleppten mit dem Militäreinsatz in Gefahr zu bringen. Die Mutter eines Entführten reagierte laut Berichten empört auf die jüngste Aussage: Da Netanyahu wichtigere Ziele habe als die Freilassung ihres Sohnes, wolle sie ihn nun stürzen, um ihr Kind zurückzubekommen. Ihr Sohn sei seit eineinhalb Jahren angekettet und müsse Wasser aus Toiletten trinken.
Hamas bietet Abgabe schwerer Waffen an
In den indirekten Gesprächen zwischen der Hamas und Israels Regierung hat die Palästinenserorganisation laut Berichten jetzt angeboten, ihre schweren Waffen abzugeben. Man sei bereit, die Raketen mit mittlerer und großer Reichweite unter die Kontrolle Ägyptens zu stellen, hieß es. Zudem bietet die Terrororganisation laut Medienberichten an, die Rekrutierung und das Training von Kämpfern sowie das Graben neuer Schmuggeltunnel einzustellen.
Andere Waffen wie Scharfschützengewehre, Sprengsätze und Raketen mit geringer Reichweite will die Hamas hingegen behalten. Die Unterhändler der Organisation hätten Ägypten gebeten, den Vorschlag an Israel zu übermitteln.
Verhandlungen stocken
Ägypten vermittelt gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Katar und den USA zwischen Israels Regierung und der Hamas über eine neue Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln. Die Verhandlungen stecken allerdings fest. Die israelische Regierung bot zuletzt eine 45-tägige Feuerpause im Austausch für zehn Geiseln an. Der Gegner fordert hingegen ein endgültiges Kriegsende.
Die zweite und bisher letzte Waffenruhe endete Mitte März, nachdem sich Israel und die Hamas nicht auf ein Fortsetzen einigen konnten. Daraufhin nahm das israelische Militär die massiven Angriffe im Gazastreifen wieder auf. Sollte es nicht bald Fortschritte bei den Gesprächen geben, folge eine militärische Eskalation, drohte Generalstabschef Eyal Zamir.
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