Hypo-OÖ-Vorstandschef

Neue Bankenabgabe: „Diese Steuer ist willkürlich“

Oberösterreich
01.04.2025 14:30

Ein höheres Finanzierungsvolumen, mehr Einlagen, auch eine leicht gesteigerte Bilanzsumme – über ein gutes Jahr 2024 freut sich Hypo-Oberösterreich-Vorstandschef Klaus Kumpfmüller. Die Erwartungen für heuer fallen allerdings schaum-gebremst aus. Grund ist hier auch die neue Bankenabgabe.

Nach dem Tiefpunkt 2023 waren private Wohnbaufinanzierungen bei der Hypo Oberösterreich im Vorjahr wieder deutlich mehr gefragt. Das von Linz aus agierende Geldinstitut verzeichnete ein Plus von 16,4 Prozent. „Wir haben den Turnaround geschafft“, freut sich Vorstandschef Klaus Kumpfmüller, der am Dienstag gemeinsam mit Vorstandskollege Thomas Wolfsgruber die Zahlen für das letzte Jahr präsentierte.

5,4 Millionen Euro werden für heuer fällig
Der Gewinn nach Steuern sank auf 25,9 Millionen Euro und ging damit im Vergleich zum Vorjahr um etwa 9,6 Millionen Euro zurück. Hier wirkten sich höhere Kreditrisikovorsorgen, aber auch gestiegene Kosten und ein leichter Zuwachs beim Personal aus. Was erwartet sich Kumpfmüller für heuer? „Ertragsmäßig wird es schwieriger werden“, sagt er und verweist dabei auch die Zinssenkungen durch die EZB, die es schwerer machen, für Banken Geld zu verdienen. Dazu kommt die neue Bankenabgabe, die bei der Hypo Oberösterreich mit etwa 5,4 Millionen Euro ins Gewicht fallen wird. „Für 2024 hat die bisherige Abgabe circa 1,5 Millionen Euro ausgemacht“, rechnet er vor.

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Banken machen die Gewinne nicht aus Selbstzweck. Wir brauchen die Gewinne, um unser Eigenkapital und unsere Risikotragfähigkeit weiter zu verbessern.

Klaus Kumpfmüller, Vorstandsvorsitzender der Hypo Oberösterreich

Wie er zur neuen Bankenabgabe steht? „Das ist eine Steuer, die ohne viel Widerstände umzusetzen ist“, sagt er und spricht davon, dass sie „willkürlich“ ist. Kumpfmüller: „Warum sind gerade die Banken betroffen? Es gäbe auch andere Branchen, die vielleicht in den letzten Jahren ganz gute Ergebnisse erzielt haben. Wir würden uns wünschen, dass es nicht nur neue Steuern oder Abgaben gibt, sondern der Staat auch bei sich selbst spart, weil das für die Wettbewerbsfähigkeit und für den Standort wesentlich wichtiger und viel zukunftsorientierter wäre, wenn man hier tatsächlich in Richtung Strukturreformen auch im Ausgabenbereich des Staates Maßnahmen sehen würde.“

Die Mehrbelastung sorgt dafür, dass man die Ausgaben noch genauer im Blick haben wird müssen. „Wir sind gefordert, uns auf der Kostenseite zu optimieren und wir unsere Prozesse effizienter gestalten.“ Eins ist für ihn klar: „Bei der Beratung und unseren guten Beratern wollen wir auf jeden Fall nicht sparen.“

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