In die Diskussion um die Zukunft des Linzer Flughafens kommt erneut Bewegung: Der Unternehmer Manfred Zorn hat der Stadt Linz jetzt ein konkretes Kaufangebot für deren 50-Prozent-Anteil an der Flughafen Linz GmbH gelegt. Die Stadt will das Angebot prüfen.
Für den 50-Prozent-Anteil der Stadt Linz bietet der Unternehmer Manfred Zorn eine Million Euro. Zusätzlich will er drei Millionen Euro in Form einer Kapitalerhöhung in das Unternehmen einbringen.
Der Geschäftsführer der SMW Metallverarbeitung aus Hofkirchen an der Trattnach steht an der Spitze eines Konsortiums aus aktuell 60 Unternehmern, das den wirtschaftlich angeschlagenen Flughafen teilweise übernehmen will. Ziel sei es, den Standort finanziell zu stabilisieren und strategisch neu aufzustellen. Der Airport sei sieben Jahre lang „ein führungsloses Unternehmen“ gewesen – das will Zorn ändern, wie er im „Krone“-Gespräch sagt.
Angebotspreis aus Bilanzen abgeleitet
Die zusätzliche Kapitalzufuhr soll vor allem zur Stärkung der Eigenkapitalbasis und für die weitere Entwicklung des Flughafens verwendet werden. Den Angebotspreis von einer Million hat Zorn aus den Bilanzen der vergangenen fünf Jahre abgeleitet, sowie aus dem heurigen Ergebnis. Ob er eine Million Euro tatsächlich für einen realistischen Kaufpreis für die Hälfte des Airports hält? Ja, weil der Flughafen defizitär sei, antwortet Zorn. „So eine Firma will keiner haben.“
Mit dem Angebot muss sich nun zunächst der Linzer Stadtrat, in weiterer Folge auch der Gemeinderat befassen. Offen ist zudem, wie das Land Oberösterreich als zweiter Eigentümer reagiert. Das Land hält ebenfalls 50 Prozent und verfügt über ein Vorkaufsrecht. Zuletzt war man von Zorns Plänen beim Land Oberösterreich nicht restlos begeistert.
Bürgermeister zurückhaltend
Der Linzer Bürgermeister will sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht festlegen und sagt: „Wir haben das Angebot heute Mittag erhalten und werden es nun umfassend prüfen. Wir stehen weiterhin im Gespräch, denn im Mittelpunkt steht nicht eine einzelne Person, sondern die gesicherte Zukunft des Flughafens Linz als wichtiger Wirtschafts- und Lebensstandort mit verlässlichen Verbindungen.“
Und weiter: „Ob es zu einer Zu- oder Absage kommt, kann erst nach einer sorgfältigen inhaltlichen Prüfung und den notwendigen politischen Schritten, etwa im Gemeinderat, entschieden werden. Ich bedanke mich grundsätzlich dafür, dass sich Unternehmer für die Zukunft des Flughafens interessieren und engagieren wollen.“
Der Flughafen Linz ist seit Jahren ein Problemfall. Einerseits ging die Anzahl der Passagiere stark zurück, andererseits ist mit Oktober die tägliche Verbindung zwischen Frankfurt und Linz eingestellt worden. Aktuell läuft die Suche für ein neues Management, weil der bisherige Geschäftsführer Norbert Draskovits in Pension geht. Seit 2020 schrieb der Linzer Airport 37 Millionen Euro Verlust.
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