„Mangel an Vertrauen“

Netanyahu entlässt Chef von Inlandsgeheimdienst

Außenpolitik
17.03.2025 08:56

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat den Chef des Inlandsgeheimdiensts Shin Bet gekündigt. Es gebe „einen Mangel an Vertrauen“, begründete er am Sonntag in einer Videoansprache. Ronen Bar hatte kürzlich sein Versagen bei der Verhinderung des Angriffs der Hamas auf Israel eingeräumt.

„Hätte der Shin Bet anders gehandelt, (...) hätte das Massaker verhindert werden können“, sagte Ronen Bar. Zuvor hatte bereits Israels Armee eingeräumt, bei dem Hamas-Angriff am 7. Oktober 2023 „völlig versagt“ zu haben. In dem Untersuchungsbericht des Shin Bet wird indirekt auch Netanyahu dafür kritisiert, dass eine israelische „Politik der Ruhe“ der Hamas erst ermöglicht habe, ein „beeindruckendes Waffenarsenal aufzubauen“.

Die Beziehung zwischen dem Regierungschef und Bar war bereits vor dem 7. Oktober 2023 angespannt, vor allem wegen der umstrittenen Justizreform, gegen die es monatelange Massenproteste gegeben hatte. Nun kündigte Netanyahu an, Bar zu entlassen. Die Organisation müsse wiederhergestellt werden. Es bestehe die Notwendigkeit, „(...) all unsere Kriegsziele zu erreichen und die nächste Katastrophe zu verhindern“.

Team bereitet sich auf Gespräche mit Hamas vor
Der Krieg im Gazastreifen wurde durch den Großangriff der Hamas und mit ihr verbündeter Kämpfer ausgelöst. Nun sollen die indirekten Gespräche mit der Terrororganisation über eine Waffenruhe fortgeführt werden. Grundlage sei „die Antwort der Vermittler auf den Vorschlag des US-Gesandten Steve Witkoff zur sofortigen Freilassung von elf lebenden Geiseln und der Hälfte der toten Geiseln“, teilte Netanyahus Büro mit.

Damit wies der israelische Regierungschef das Hamas-Angebot zurück, eine lebende Geisel freizulassen und die Leichen von vier weiteren Geiseln zu übergeben. Die Armee geht davon aus, dass noch 58 Menschen im Gazastreifen festgehalten werden, 34 von ihnen sind demnach allerdings tot. Die erste Phase der Waffenruhe endete am 1. März. Über das weitere Vorgehen herrscht noch Unstimmigkeit.

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