Vor Prozessende
Mutmaßlicher NS-Kriegsverbrecher Csatary gestorben
Gegen Csatary liefen in der Slowakei und in Ungarn Gerichtsverfahren. Ihm wurde zur Last gelegt, während des Zweiten Weltkriegs als Polizeichef der damals von Ungarn besetzten slowakischen Stadt Kosice Deportationen von mehr als 15.000 Juden in Vernichtungslager mitorganisiert zu haben. 1948 war Csatary in der damaligen Tschechoslowakei in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden.
Jahrzehntelang unbehelligt in Kanada gelebt
Csatary lebte nach dem Krieg unbehelligt unter falschem Namen in Kanada. Als die Behörden 1995 seine wahre Identität herausfanden, floh er in seine ungarische Heimat. 2011 machte das Simon-Wiesenthal-Zentrum in Jerusalem die ungarischen Behörden auf seinen mutmaßlichen Aufenthaltsort aufmerksam. Im Juli 2012 wurde Csatary in Budapest verhaftet und unter Hausarrest gestellt.
Slowakisches Verfahren hätte fortgesetzt werden sollen
Im April wandelte die slowakische Justiz das Todesurteil gegen ihn in eine lebenslange Haftstrafe um. Das Gerichtsverfahren gegen Csatary hätte Ende September in Kosice fortgesetzt werden sollen.
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