Katastrophe droht

AKW in Saporischschja hat nur noch 10 Tage Diesel

Ausland
01.10.2025 16:16

Seit mehr als einer Woche ist das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja vom externen Stromnetz getrennt – so lange wie nie zuvor seit Beginn des Krieges. Der Reaktorkomplex im Kriegsgebiet wird derzeit ausschließlich über Dieselgeneratoren gekühlt. Doch deren Treibstoff reicht nur noch rund zehn Tage. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) warnt: Kommt es nicht rasch zur Wiederherstellung der Stromversorgung, könnte ein gefährlicher Zwischenfall drohen.

Das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk, das größte Europas, befindet sich laut der von Moskau eingesetzten Werksleitung weiterhin „unter Kontrolle“. Die Strahlungswerte seien normal, hieß es am Mittwoch. Seit dem 23. September ist jedoch die letzte verbliebene externe Stromleitung beschädigt – bei Kämpfen in der Umgebung.

Seither sichern Notstrom-Dieselgeneratoren die Kühlung der sechs abgeschalteten Reaktoren und der abgebrannten Brennelemente. Ohne Strom wäre die Kühlung nicht mehr gewährleistet.

Selenskyj schlug bereits Alarm
Die Angaben zur Ursache der Beschädigung der Leitung widersprechen sich: Russland wirft der Ukraine vor, durch Beschuss die Reparaturen zu verhindern. Kiew wiederum erklärt, russisches Feuer mache die Arbeiten unmöglich. Ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte bereits am Dienstag auf die kritische Situation hingewiesen.

Kraftwerk noch nie so lange ohne Strom
IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi bezeichnete die aktuelle Lage als „äußerst besorgniserregend“. „Das größte Atomkraftwerk Europas ist nun schon seit mehr als einer Woche ohne externe Stromversorgung, was bei weitem das längste derartige Ereignis in mehr als dreieinhalb Jahren Krieg ist“, sagte Grossi. S

olange die Dieselgeneratoren ausreichend Treibstoff liefern, sei der Zustand der Anlage stabil. Doch ein Ausfall der Notversorgung würde ein gravierendes Sicherheitsrisiko darstellen.

Ausfall der Kühlsysteme brächte Kernschmelze
Laut einem Bericht der „Kyiv Post“ reichen die Dieselreserven noch für etwa zehn Tage. Sollte die externe Stromversorgung bis dahin nicht wiederhergestellt sein, drohe ein gefährlicher Ausfall der Kühlsysteme, was im schlimmsten Fall eine Kernschmelze zur Folge haben könnte.

Das Atomkraftwerk Saporischschja wurde 2022 kurz nach Beginn des russischen Angriffskrieges besetzt. Immer wieder haben Gefechte in der Umgebung zu Unterbrechungen der Stromversorgung und internationalen Warnungen vor einer möglichen Nuklearkatastrophe geführt. Die IAEA fordert dringend, die externe Stromzufuhr wiederherzustellen, um die Sicherheit der Anlage langfristig zu gewährleisten.

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