Mehrfach diskriminiert

Sexuell belästigte Putzkraft verlor auch ihren Job

Oberösterreich
07.03.2025 10:59

Eine Raumpflegerin war von ihrem Arbeitskollegen massiv sexuell belästigt worden. Nach der Meldung an ihren Dienstgeber wurde der Betroffenen keine adäquate Alternative angeboten und ihr Arbeitsvertrag aufgelöst. Die AK Oberösterreich erkämpfte für die traumatisierte Frau 4000 Euro.

Eine Frau war bei einem Arbeitskräfteüberlasser beschäftigt und wurde als Raumpflegerin in einer Firma eingesetzt. Während der Probezeit wurde die Oberösterreicherin von einem Kollegen massiv verbal und körperlich belästigt. Als sie ihn aufforderte, von ihr abzulassen, wurden die Übergriffe nur noch schlimmer und gipfelten darin, dass er sie an eine Wand drückte, sie gegen ihren Willen küsste und sich an ihr rieb.

Schlechtere Stelle angeboten
Die völlig verängstigte Frau meldete den Übergriff ihrem Arbeitgeber, zu einer guten Lösung kam es aber nicht: Der Beschäftigten wurde eine alternative Stelle in einem anderen Betrieb angeboten, allerdings mit schlechteren Arbeitsbedingungen, einem längeren Arbeitsweg und auch nur Teilzeit.

Die Betroffene konnte das Angebot zu diesen verschlechterten Bedingungen nicht annehmen. Statt ihr ein gleichwertiges Ersatzangebot zu machen, löste der Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis schlussendlich einfach auf.

Benachteiligungsverbot
Bei dem Fall handelt es sich nach dem Gleichbehandlungsgesetz (GlBG) um eine Mehrfachdiskriminierung: die mangelnde Abhilfe des Arbeitgebers nach der Meldung der sexuellen Belästigung, das Angebot einer verschlechternden Versetzung und die Beendigung des Dienstverhältnisses als Reaktion auf die Meldung der sexuellen Belästigung, was auch noch gegen das Benachteiligungsverbot verstößt.

Porträt von OÖ-Krone
OÖ-Krone
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