Surfen vorsichtiger

Internetnutzer nach PRISM-Skandal verunsichert

Web
04.07.2013 11:26
Das Sicherheitsgefühl der Internetnutzer hat sich durch den Abhörskandal des US-amerikanischen und des britischen Geheimdienstes grundsätzlich verschlechtert. Das ist das Ergebnis einer Studie des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet. Danach gaben 39 Prozent der Befragten an, sie fühlten sich bei ihren Aktivitäten unsicherer als zuvor. Fast jeder Fünfte (18 Prozent) hat schon sein Verhalten bei der Nutzung des Internets geändert.

Vor allem im Umgang mit Online-Diensten wollen diese User sich der Umfrage zufolge vorsichtiger verhalten. Vier von zehn schränken sogar bereits ihren Umgang mit sozialen Netzwerken ein. Und sie wollen künftig versuchen, lieber auf deutschsprachige bzw. europäische Internetplattformen zuzugreifen. Die Entwicklung geht zu Lasten von Plattformen, die in den USA zuhause sind: 38 Prozent wollen diese künftig weniger besuchen.

Geteilter Meinung sind die Nutzer bei der Frage, inwieweit das Internet reglementiert und überwacht werden sollte. Während auf der einen Seite 52 Prozent der Befragten zustimmen, dass das Internet ein freies Medium ist und unter keinen Umständen reglementiert werden sollte, vertreten auf der anderen Seite 76 Prozent die Auffassung, dass Schutzmaßnamen, die den Tod oder die Verletzung von Menschen verhindern können, den Einsatz von Maßnahmen zur Internetüberwachung durch staatliche Organisationen rechtfertigen.

Ein klares Nein zeigt sich dagegen zum Datenzugriff aus dem Ausland: 84 Prozent der Befragten sind strikt dagegen, dies fremden Sicherheitsbehörden zu gestatten.

Nutzer laut eigener Meinung selbst am kompetentesten
Die größte Kompetenz, sich vor Überwachungsangriffen zu schützen, sehen die Internetnutzer bei sich selbst: 41 Prozent sind überzeugt, dass es für sie am besten ist, entsprechende Maßnahmen persönlich vorzunehmen. Auch Sicherheitsbehörden (38 Prozent) sowie staatliche Datenschutzbeauftragte (36 Prozent) werden als kompetent erachtet.

Randergebnis der Umfrage: Nur jeder Dritte (31 Prozent) würde eigenen Familienangehörigen den Zugriff auf seine privaten Daten gestatten. Damit rangieren sie in der Einschätzung deutlich hinter den Sicherheitsorganen. Krankenkassen und Finanzämter stehen in der öffentlichen Einstufung besonders schlecht da: Nur acht bzw. zehn Prozent der Befragten würden Vertretern dieser Institutionen gestatten, auf private Daten zuzugreifen. Noch kritischer auf der Negativliste werden Arbeitgeber beurteilt: Ihnen würden lediglich drei Prozent der Befragten ihre Daten anvertrauen.

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