Lichter aus!

Wenn ein Teil des Windparks in „Schlafmodus“ geht

Stephan Sharma und Leonore Gewessler drückten gestern den „roten Knopf“, woraufhin ein Teil der Windräder in Andau dunkel blieb.

(Bild: Charlotte Titz)

... dann steckt in Andau ein Test der Burgenland Energie dahinter. Denn die rot blinkenden Lichter der Anlagen stören viele Anrainer. 

Damit soll aber bald Schluss sein. Was in Ländern wie den Niederlanden und Deutschland schon länger Usus ist, soll auch bei uns bald Realität sein: Windkraftanlagen, die nur rot blinken, wenn sich ein Luftfahrzeug nähert.

Möglich macht das eine Novelle im Luftfahrtgesetz. Dort scheint nun die „bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung“ auf. Bis dato blinken die Anlagen gesetzeskonform im Dunkeln immer. Grund für einige Anrainer, sich aufzuregen.

Bis dato blinken die Windkraftanlagen die ganze Nacht. 

(Bild: Charlotte Titz)

Bund, Burgenland Energie und Austro Control haben deshalb ein System entwickelt, das es möglich macht, die roten Warnlichter an Windkraftanlagen nur bei Bedarf einzuschalten. In Andau, dem größten Windpark Österreichs, wird das bis Ende August getestet. Sogar Ministerin Leonore Gewessler reiste an, um gemeinsam mit Burgenland- Energie-Vorstandschef Stephan Sharma symbolisch die Lichter ausgehen zu lassen.

Lichter aus um 21.22 Uhr
Pünktlich um 21.22 Uhr (dem offiziellen Nachtbetrieb in der Luftfahrt) drückten die beiden den roten Knopf. Daraufhin blieben 38 der 80 Windkraftanlagen dunkel. „Erst wenn ein Transponder eines Luftfahrzeuges – egal, ob Flugzeug oder Hubschrauber – im Umkreis von acht Kilometern und 600 Metern über den Windrädern ein Signal an die Austro Control sendet, werden die Lichter wieder eingeschaltet“, erklärte Austro-Control-Pressesprecher Markus Pohanka. Nach erfolgreichem Testbetrieb braucht es die behördliche Bestätigung, dass alles passt. Dann kann in den Regelbetrieb umgestellt werden. Bis alle Windräder im Bezirk finster bleiben, wird es daher noch ein wenig dauern.