"Zustand kritisch"

Vergewaltigte Inderin (23) nach Singapur geflogen

Ausland
27.12.2012 16:56
Der Zustand der vor eineinhalb Wochen von sechs Männern in einem Bus in Indien brutal vergewaltigten Medizinstudentin ist nach wie vor kritisch. Die 23-Jährige wurde am Donnerstag in eine Spezialklinik für Organtransplantationen in Singapur geflogen. Ihre behandelnden Ärzte halten es für wahrscheinlich, dass sie eine Organtransplantation benötigen wird.

Innenminister Sushil Kumar Shinde erklärte, die Regierung übernehme die Kosten für die Behandlung. Das Krankenhaus Mount Elizabeth sei wegen der verhältnismäßig kurzen Reisezeit ausgesucht worden. Die Familie sei mit ihr gereist und könne die nächsten Wochen in Singapur bleiben, wenn es die Behandlung erfordere.

Die junge Frau wurde seit dem Zwischenfall in einem Bus bereits mehrfach operiert, wobei die Ärzte ihr einen Teil des Darms entfernen mussten.

Zehn Tage ununterbrochener Protest
Indes gingen Hunderte Demonstranten in der Hauptstadt Neu-Delhi den zehnten Tag in Folge auf die Straße, um für mehr Rechte für Frauen aufzutreten (Bild). "Wir wollen Freiheit und wir wollen Sicherheit", skandierte die protestierende Menge. Mehrere Hundert Polizisten blockierten erneut die Straßen, die zum Regierungsviertel führen. Ausschreitungen gab es diesmal keine.

Am vergangenen Sonntag war es zu Kämpfen zwischen Gruppen Demonstrierender und der Polizei gekommen, bei denen mehr als 100 Menschen verletzt worden waren. Ein Polizist kam wenige Tage später an den Folgen der Auseinandersetzungen ums Leben. Auch ein TV-Reporter wurde getötet - er wurde bei einem Protest im Zusammenhang mit einer versuchten Vergewaltigung (siehe Infobox) erschossen, nachdem die Polizei das Feuer eröffnet hatte.

Regierung will mehr Polizisten in Bussen
Die Regierung hat mittlerweile eine ganze Reihe von Maßnahmen für mehr Sicherheit erlassen. So sollen nachts mehr Polizisten in Gegenden patrouillieren, die als unsicher gelten. Beamte in Zivil werden verstärkt in Bussen eingesetzt. Außerdem soll es ab Jänner beschleunigte Gerichtsverfahren für Vergewaltigungen geben. Ein Komitee untersucht, ob die Höchststrafe für Vergewaltigungen von lebenslanger Haftstrafe zur Todesstrafe - wie von großen Teilen der Bevölkerung gefordert - verändert werden kann.

Studentin vor den Augen des Freundes vergewaltigt
Die 23-jährige Studentin war am 16. Dezember von sechs Männern in einem Bus in Neu-Delhi vor den Augen ihres Freundes vergewaltigt und mit einer Eisenstange schwer verletzt worden. Laut Polizei waren die Täter betrunken und hatten den sich nicht im Betrieb befindlichen Bus mit getönten Scheiben entwendet, um damit umherzufahren. Sie ließen das ahnungslose Paar einsteigen, das dachte, es handle sich um einen regulären Bus. Nach der Tat warfen die Täter die Studentin und ihren Freund aus dem fahrenden Bus. Die Täter befinden sich in Haft.

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