Noch sehr lange nach dem Spiel feierten, sangen und tanzten die Fans des Wiener Sportclub am Freitag auf der Friedhofstribüne. Zum allerletzten Mal nach einem Meisterschaftsspiel der Herren-Kampfmannschaft. Am Samstag haben die Frauen das letzte Wort. Bevor im Juni die Bagger anrollen, schaute auch Gevatter Tod persönlich auf der knallvollen Friedhofstribüne vorbei.
„Bella Ciao“, stand auf einem extra für das letzte Meisterschaftsspiel des Sportclubs in der Regionalliga Ost angefertigten Transparent auf der Friedhofstribüne. Gar so „bella“, also „schön“, war der seit 120 Jahren bespielte Platz an der Alszeile in den letzten Jahr(zehnt)en zwar nicht mehr, dennoch liebten ihn die Fans, verklärten ihn. Jetzt ist es vorbei mit der rustikalen Romantik, dem chaotischen Charme, dem Friedhofs-Flair. Im Juni sollen die Bagger anrollen.
Das 2:2 zum Abschied gegen Neusiedl wird sich wohl nur ob des historischen Umstands, das letzte Spiel vor dem Abriss gewesen zu sein, in die Liste legendärer Partien einreihen. Über allem schwebt das 7:0 gegen Juventus Turin 1958. Das 3:1 gegen die Austria im Cup-Achtelfinale im Herbst 2022 war auch einer dieser Dornbacher Momente für die Ewigkeit.
3821 Anhänger kamen am Freitag, sangen das letzte schwarz-weiße „Hochamt“, tanzten den letzten Samba. Für gut 5600 Zuschauer soll im neuen Stadion Platz sein. „Das war einfach eine ganz, ganz große Feier“, schwankte nicht nur Vize-Boss David Krapf Günther nach dem Spiel zwischen Wehmut und nostalgischer Freude.
Das allerletzte Wort haben auch in Hernals allerdings die Damen. Die kämpfen am Samstag (17) bei freiem Eintritt gegen die Young Violets um den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga. Auch ihnen wird Gevatter Tod seine Aufwartung machen.
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