Unruhen halten an
Neukaledonien: Mann nach Macron-Besuch erschossen
Frankreichs Premier Emmanuel Macron begab sich wegen der anhaltenden Unruhen ins französische Überseegebiet Neukaledonien, um laut eigenen Worten „den Menschen beizustehen“ und schlichtend zu wirken. Doch einen Tag nach seiner Abreise kam es zum nächsten Todesfall.
Ein 48-jähriger Mann sei am Freitag von der Polizei erschossen worden, meldeten mehrere Lokalmedien unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Ein Sender berichtete, zwei Beamte seien von einer etwa 15-köpfigen Gruppe angegriffen worden. Daraufhin habe einer der Polizisten seine Waffe eingesetzt.
Unruhen forderten bisher sieben Leben
Die Staatsanwaltschaft war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Insgesamt wurden damit bei den seit fast zwei Wochen anhaltenden Unruhen in dem französischen Überseegebiet bisher sieben Menschen getötet.
Auslöser der vor über einer Woche ausgebrochenen Unruhen mit mehreren Toten und zahlreichen Verletzten ist eine geplante Verfassungsreform der Regierung in Paris. Diese soll Tausenden französischstämmigen Bürgern das Wahlrecht und somit mehr politischen Einfluss einräumen, wenn sie mindestens zehn Jahre dort gelebt haben. Dagegen wehren sich Befürworter einer Unabhängigkeit der Inselgruppe.
Indigene fürchten um ihren Einfluss
Die Demonstranten befürchten, dass durch die im fernen Paris beschlossene Wahlrechtsreform der Einfluss der indigenen Kanaken, die 40 Prozent der 270.000 Einwohner der Insel ausmachen, schwindet. Neukaledonien ist für Frankreich vor allem militärisch und geopolitisch sowie wegen großer Nickelvorkommen von Bedeutung.











Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.